Claude Sonnet 4.5 ist da
Anthropic fordert OpenAI heraus: Dieses KI-Modell programmiert 30 Stunden am Stück und könnte die Softwareentwicklung für immer verändern.

gpt-image-1 | All-AI.de
EINLEITUNG
Der Wettlauf der KI-Giganten geht in die nächste Runde. Nur wenige Wochen nach der Vorstellung von OpenAI's GPT-5 schickt Anthropic mit Claude Sonnet 4.5 einen neuen Herausforderer ins Rennen. Das Modell wurde speziell für das Programmieren entwickelt und soll laut Hersteller das leistungsfähigste Werkzeug für Entwickler auf dem Markt sein. Die neuen Fähigkeiten könnten die Art und Weise, wie Software entsteht, von Grund auf verändern und die Grenzen zwischen Programmierer und KI-Assistent weiter verschieben.
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Neue Maßstäbe für KI-gestütztes Programmieren
Anthropic untermauert seinen Anspruch mit beeindruckenden Zahlen. Claude Sonnet 4.5 führt den SWE-bench Verified an, einen wichtigen Benchmark, der die Fähigkeit von KI-Systemen misst, reale Probleme in Softwareprojekten zu lösen. Besonders bemerkenswert ist die Ausdauer des Modells. In internen Tests arbeitete die KI über 30 Stunden autonom an komplexen Programmieraufgaben, ohne an Fokus zu verlieren. Das ist mehr als eine Vervierfachung der Leistung gegenüber Claude Opus 4, das nach rund sieben Stunden an seine Grenzen stieß.
Diese enorme Steigerung der Belastbarkeit ist für die Praxis entscheidend. Während frühere Modelle oft nur bei kurzen, isolierten Aufgaben helfen konnten, kann Sonnet 4.5 nun ganze Arbeitstage simulieren. Entwickler können dem System komplexe Projekte übergeben, die eine tiefgehende Analyse und kontinuierliche Bearbeitung erfordern. Die KI agiert dabei nicht mehr nur als punktueller Helfer, sondern übernimmt die Rolle eines persistenten Teammitglieds, das über lange Zeiträume hinweg Kontexte behält und Lösungen erarbeitet.
Quelle: Anthropic - SWE Bench Sonnet 4.5
Vom Code-Assistenten zum autonomen Akteur
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Fähigkeit, den Computer direkt zu bedienen. Auf dem OSWorld-Benchmark, der testet, wie gut eine KI reale Aufgaben auf einem Betriebssystem ausführt, erreicht Sonnet 4.5 eine Erfolgsquote von 61,4 Prozent. Das Vorgängermodell kam hier nur auf 42,2 Prozent. Dieser Sprung bedeutet, dass die KI nicht mehr nur Code schreibt, sondern diesen auch aktiv anwendet. Sie kann selbstständig im Browser recherchieren, Tabellenkalkulationen ausfüllen oder komplexe, mehrstufige Arbeitsabläufe in verschiedenen Programmen durchführen.
Diese Entwicklung markiert einen Paradigmenwechsel. Die KI wird vom reinen Code-Generator zu einem autonomen Agenten, der eigenständig Aufgaben auf einem Computer erledigen kann. Für Unternehmen eröffnet das neue Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen, die bisher menschliche Interaktion erforderten. Gleichzeitig bleibt die Preisstruktur überraschend stabil und identisch zum Vorgänger, was die Schwelle für die Adaption in Unternehmen niedrig hält.
Quelle: Anthropic - Bench Sonnet 4.5
Ein Ökosystem für Entwickler und Unternehmen
Anthropic veröffentlicht nicht nur ein neues Modell, sondern liefert auch die Werkzeuge, um dessen Potenzial voll auszuschöpfen. Mit dem "Claude Agent SDK" stellt das Unternehmen eine Entwicklerplattform bereit, die es Firmen ermöglicht, eigene, spezialisierte KI-Agenten zu bauen. Diese Agenten können für spezifische Aufgaben trainiert werden und über Stunden hinweg selbstständig arbeiten. Die Infrastruktur basiert auf der gleichen Technologie, die auch Anthropics eigenes Programmier-Produkt "Claude Code" antreibt.
Zusätzlich wurden Werkzeuge für die Projektarbeit verbessert. "Claude Code" erhält ein Checkpoint-System, mit dem Entwickler den Arbeitsfortschritt der KI speichern und bei Bedarf zu früheren Code-Versionen zurückkehren können. Eine native Erweiterung für die beliebte Entwicklungsumgebung VS Code sowie verbesserte Terminalschnittstellen runden das Paket ab. Damit integriert sich die KI nahtlos in die bestehenden Arbeitsabläufe von Programmierern.
Sicherheit im Wettlauf an der Spitze
Trotz des Fokus auf Leistung betont Anthropic die Sicherheitsaspekte. Claude Sonnet 4.5 wird unter den strengen Richtlinien des "AI Safety Level 3" veröffentlicht. Diese umfassen Filter, die das Modell daran hindern sollen, potenziell gefährliche Inhalte zu generieren, insbesondere im Zusammenhang mit chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen. Die Rate an fälschlicherweise blockierten Anfragen wurde nach eigenen Angaben bereits um das Zehnfache reduziert.
Die Veröffentlichung von Sonnet 4.5 ist eine klare Kampfansage an den Konkurrenten OpenAI. Nachdem dieser im August mit GPT-5 vorgelegt hatte, will Anthropic seine bisherige Führungsposition im Bereich der KI-gestützten Programmierung verteidigen und ausbauen. Der Markt dafür wächst rasant: Das "Claude Code"-Produkt generiert bereits über 500 Millionen Dollar Jahresumsatz, wobei sich das Nutzungswachstum in den letzten drei Monaten verzehnfacht hat. Die Veröffentlichung zeigt, dass der Wettlauf um die Vorherrschaft bei KI-gestützter Softwareentwicklung in eine neue, schnellere Phase eintritt.
Quelle: Anthropic
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KURZFASSUNG
- Anthropic hat am 29. September 2025 Claude Sonnet 4.5 als neues KI-Modell für Programmierung vorgestellt, das 30 Stunden autonom arbeiten kann.
- Das Modell führt den SWE-bench Verified Benchmark an und erreicht 61,4% Erfolgsquote beim OSWorld Computer-Bedienungs-Test.
- Neue Features umfassen das Claude Agent SDK, Checkpoint-System für Claude Code und eine VS Code-Erweiterung für Entwickler.
- Die Preise bleiben bei 3 Dollar pro Million Input-Tokens und 15 Dollar pro Million Output-Tokens unverändert.