Eine TSMC Fabrik ohne China

Kein Platz für China: TSMC räumt auf

In der 2-nm-Fertigung setzt TSMC künftig auf komplett chinesenfreie Technik. Wird Arizona zum neuen Chip-Zentrum?

Eine TSMC Fabrik ohne China
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

In den modernsten Chipfabriken von TSMC kommt künftig keine chinesische Ausrüstung mehr zum Einsatz. Der taiwanische Halbleiterriese reagiert damit auf geplante US-Regeln, die bei staatlich geförderten Projekten Technik aus bestimmten Ländern ausschließen könnten. Der Schritt ist mehr als reine Vorsicht – er zeigt, wie stark politische Vorgaben inzwischen die Richtung bei High-End-Chips bestimmen.

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Gesetzgebung steuert Lieferketten

Mit dem „Chip EQUIP Act“ will die US-Regierung verhindern, dass sensible Technologien auf Umwegen doch in chinesische Hände gelangen. Empfänger von Subventionen dürften demnach keine Anlagen oder Komponenten von Anbietern nutzen, die als „foreign entities of concern“ gelten – darunter fallen auch chinesische Zulieferer. Für TSMC ist das ein Warnsignal. Denn ein nachträglicher Austausch von Produktionsmitteln wäre riskant und teuer. Der Konzern räumt deshalb mögliche Konfliktquellen im Vorfeld aus.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Die 2-nm-Fertigung startet neu, die Prozesse lassen sich noch definieren. TSMC nutzt diesen Spielraum, um Werkzeuge aus China komplett zu streichen. Selbst Lieferanten, die bislang als unkritisch galten, fliegen raus. Das senkt das Risiko späterer regulatorischer Eingriffe und erleichtert die Freigabe neuer Produktionslinien – sowohl in Taiwan als auch in den USA.

Von AMEC zu Applied – ein stiller Technologiewechsel

In älteren Chipgenerationen kamen noch Geräte des chinesischen Herstellers AMEC sowie Maschinen von Mattson Technology zum Einsatz, einem Anbieter, der 2016 in chinesischen Besitz überging. Nun setzt TSMC vollständig auf Alternativen. Der Wechsel ist technisch anspruchsvoll, denn jede noch so kleine Veränderung kann den Ertrag beeinflussen. Deshalb erfolgt die Umstellung nicht rückwirkend, sondern mit dem Start der neuen Generation – dort, wo ohnehin alles neu kalibriert werden muss.

Auch die Materialseite steht auf dem Prüfstand. Chemikalien und Vorprodukte werden systematisch auf ihre Herkunft analysiert, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Die Maßnahmen betreffen nicht nur Taiwan, sondern auch die Fabriken in den USA. Ein positiver Nebeneffekt: Lieferketten werden transparenter und stabiler – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in einer Branche, in der Nanometer und Nanosekunden über Milliarden entscheiden.

Arizona wird zum Zentrum der Spitzenfertigung

Parallel baut TSMC seinen US-Standort in Arizona massiv aus. Dort entsteht ein ganzer Fertigungskomplex, der künftig auch 2-nm-Chips produzieren soll. Bis zu 30 Prozent der modernsten Produktion könnten langfristig von dort kommen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 165 Milliarden Dollar. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher Meilenstein, sondern auch ein geopolitisches Signal.

Denn damit entsteht ein Gegenpol zu Asien – technologisch, aber auch politisch. Kunden wie Apple, Nvidia oder AMD sichern sich so Zugriff auf modernste Chips aus einem regulatorisch berechenbaren Umfeld. Für die Wettbewerber aus China bedeutet das: Der Abstand zu den führenden Nodes vergrößert sich weiter. Und wer genau hinschaut, erkennt in dieser Entwicklung auch ein leises Revival der klassischen West-Ost-Dynamik – nur dass es diesmal um EUV-Lithografie statt Raketen geht.

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KURZFASSUNG

  • TSMC wird in der neuen 2-nm-Chipgeneration keine chinesische Technik mehr verwenden – aus Angst vor US-Regulierungen.
  • Der Schritt erfolgt im Vorfeld des „Chip EQUIP Act“, der Empfängern von Fördergeldern klare Vorschriften macht.
  • Auch Materialquellen und Lieferketten werden analysiert und umgestellt, um Abhängigkeiten zu reduzieren.
  • Mit dem Ausbau des Standorts in Arizona entsteht ein zweites Zentrum für modernste Chipproduktion – strategisch und wirtschaftlich.

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