ChatGPT-Update: Neue Regler für Tonfall, Wärme und Emojis
OpenAI erlaubt jetzt Personalisierung und die direkte Steuerung von Charakterzügen in den Systemeinstellungen.

OpenAI gibt Nutzern ab sofort präzise Werkzeuge an die Hand, um die Persönlichkeit des Chatbots ohne komplexe Prompts zu steuern. Über ein neues Menü lassen sich Parameter wie Wärme, Enthusiasmus und die Nutzung von Emojis stufenlos regeln.
Granulare Kontrolle über die Antwortstruktur
Wer bisher genervt von der übertriebenen Freundlichkeit oder der Emoji-Flut in ChatGPT-Antworten war, erhält nun eine native Lösung direkt in den Systemeinstellungen. OpenAI rollt eine neue Sektion unter dem Punkt „Personalisierung“ aus. Anstatt den gewünschten Ausgabestil mühsam über Textbefehle zu definieren, stehen Nutzern jetzt dedizierte Schieberegler und Auswahlmenüs zur Verfügung.
Das Herzstück bildet die Einstellung für den „Basis-Stil und Ton“. Hier lässt sich beispielsweise ein „Effizienter“ Modus wählen, der auf knappe, faktenbasierte Informationsvermittlung abzielt. Darunter gliedert sich die Feinjustierung in spezifische Charakteristika. Nutzer entscheiden über Dropdown-Menüs, ob der Chatbot „mehr“ oder „weniger“ Wärme und Enthusiasmus zeigen soll. Auch strukturelle Vorlieben werden berücksichtigt: Ein eigener Regler bestimmt die Häufigkeit von Überschriften und Listen in den Antworten.
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Trennung von Kompetenz und Verhalten
OpenAI stellt in der Dokumentation klar, dass diese Anpassungen rein kosmetischer Natur sind und die zugrundeliegende Intelligenz des Modells nicht beeinflussen. Die Fähigkeiten zur Problemlösung oder Analyse bleiben identisch, lediglich die Verpackung der Information ändert sich. Dies ist besonders für den professionellen Einsatz relevant, wo nüchterne Datenaufbereitung oft Vorrang vor simulierter Empathie hat.
Die explizite Option, die Verwendung von Emojis zu reduzieren oder gänzlich zu unterbinden, adressiert einen der häufigsten Kritikpunkte der Power-User-Community. Bislang neigten die Standardeinstellungen des Modells dazu, Texte mit Symbolen zu überfrachten, was im geschäftlichen Kontext oft deplatziert wirkte.
Quelle: OpenAI
Ablösung komplexer System-Prompts
Mit diesem Update integriert OpenAI Funktionen in die Benutzeroberfläche, die zuvor nur über die „Custom Instructions“ (Benutzerdefinierte Anweisungen) erreichbar waren. Während Custom Instructions weiterhin für inhaltliche Kontextualisierung – etwa die Rolle des KI-Assistenten oder spezifisches Fachwissen – nützlich bleiben, entfällt die Notwendigkeit, dort stilistische Formatierungsregeln zu hinterlegen.
Die neuen Personalisierungsoptionen sind ab sofort in den Einstellungen verfügbar und greifen global für alle neuen Chats. Damit vollzieht OpenAI den nächsten Schritt weg von einem „One-Size-Fits-All“-Chatbot hin zu einem Werkzeug, das sich der Arbeitsweise des Anwenders anpasst, statt umgekehrt.
