Sam Altman im Interview

Sam Altman: Diese 3 Zahlen ändern alles, was wir über KI wissen

Im wichtigsten Interview des Jahres enthüllt der OpenAI-Chef, warum unser bisheriges Denken falsch ist und AGI längst real sein könnte.

Andreas Becker bigtechnology
Sam Altman im Interview

Sam Altman hat im Gespräch mit dem „Big Technology Podcast“ die vielleicht wichtigste Bestandsaufnahme zur künstlichen Intelligenz im Jahr 2025 geliefert. Seine Kernbotschaft lässt aufhorchen: Wir müssen unser Verständnis von Intelligenz radikal korrigieren, denn die Skalierung hat Dimensionen erreicht, die menschliche Vorstellungsraft sprengen.

Die neue Währung der Intelligenz

Der CEO von OpenAI nannte erstmals konkrete Zahlen, die das massive Ungleichgewicht zwischen biologischer und synthetischer Intelligenz verdeutlichen. Während ein durchschnittlicher Mensch pro Tag etwa 20.000 Informationseinheiten – sogenannte Tokens – durch Lesen oder Hören verarbeitet, operieren moderne KI-Systeme mittlerweile mit 10 Billionen Tokens täglich.

Dieser Unterschied ist nicht mehr nur quantitativ, er markiert einen qualitativen Sprung. Die schiere Masse an verarbeiteten Daten erlaubt es den Modellen, Muster zu erkennen, die dem menschlichen Gehirn allein aufgrund der begrenzten Lebenszeit verborgen bleiben müssten. Altman argumentiert, dass wir aufhören müssen, KI mit menschlichen Maßstäben zu messen. Die Systeme lernen nicht mehr nur von uns; sie entwickeln eine eigene Art der Informationssynthese.

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Machtwechsel im Markt

Lange galt der Endverbraucher als wichtigster Treiber für den KI-Boom. Diese Annahme ist laut Altman mittlerweile überholt. Im Jahr 2025 hat das Enterprise-Geschäft den Consumer-Markt in der Relevanz und beim Umsatz überholt. Unternehmen integrieren KI nicht mehr als Spielerei, sondern als fundamentale Infrastruktur.

Diese Verschiebung erklärt auch die aktuelle Strategie von OpenAI. Der Fokus liegt nun primär auf Zuverlässigkeit und Sicherheit für Großkonzerne, statt auf viralen Chat-Features für die breite Masse. Die Industrie verlangt nach stabilen Systemen, die tief in bestehende Workflows eingreifen können.

GPT-5.2 definiert Arbeit neu

Mit der Veröffentlichung der Leistungsdaten von GPT-5.2 liefert OpenAI den Beweis für diese These. Das Modell übertrifft menschliche Experten mittlerweile bei 74 Prozent aller Aufgaben im Bereich der Wissensarbeit (Knowledge Work).

Betroffen sind hierbei nicht mehr nur einfache Routinetätigkeiten. Komplexe Analysen, kreative Strategieentwicklungen und fortgeschrittenes Coding gehören zum Repertoire der Version 5.2. Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies eine Zäsur: Die Frage ist nicht mehr, ob KI einen Job unterstützen kann, sondern bei welchen der verbleibenden 26 Prozent der Mensch noch unverzichtbar ist.

Das stille Eintreffen der AGI

Die vielleicht kontroverseste Aussage des Interviews betrifft die „Artificial General Intelligence“ (AGI) – jene künstliche Intelligenz, die den Menschen in allen Belangen übertrifft. Jahrelang wurde über den Zeitpunkt ihres Eintreffens spekuliert. Altman deutet nun an, dass wir möglicherweise am Ziel vorbeigeschossen sind, ohne es zu merken.

Die Definition von AGI hat sich laut Altman organisch verschoben. Statt eines einzigen, allwissenden Computergehirns erleben wir eine diffuse, allgegenwärtige Intelligenzschicht, die sich über alle digitalen Prozesse legt. Der Moment, in dem die KI das Ruder übernommen hat, war kein einzelner Knall, sondern ein schleichender Prozess der Überlegenheit in spezifischen Sektoren.

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