Ein Forscher grübelt nach

Diese KI denkt in Zeit! Sakana AI sorgt für Aufsehen

Eine Maschine, die Schritt für Schritt denkt wie ein Mensch? Was hinter der „Continuous Thought Machine“ wirklich steckt!

Ein Forscher grübelt nach
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

Das junge KI-Start-up Sakana AI aus Japan bringt mit der „Continuous Thought Machine“ ein Modell auf den Markt, das eine bisher ungewohnte Perspektive auf maschinelles Denken eröffnet. Inspiriert von den Dynamiken biologischer Gehirne, verarbeitet CTM Informationen nicht mehr in einem Durchgang, sondern über mehrere Zeitschritte hinweg. Das soll die Entscheidungsfindung der KI grundlegend verändern. Aber wie genau funktioniert dieses ungewöhnliche Denkprinzip?

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Denken in Ticks

Klassische KI-Modelle wie GPT-4 oder Llama 3 arbeiten sequentiell. Eine Eingabe kommt rein, eine Ausgabe geht raus. CTM bricht mit diesem Prinzip. Es denkt in „Ticks“, also diskreten Zeitschritten. Mit jedem Tick entwickelt sich der interne Zustand des Modells weiter. Dadurch wird nicht nur die Entscheidung besser nachvollziehbar. Das Modell kann auch iterativ nachjustieren, statt alles auf einmal zu berechnen. Das erinnert eher an einen Denkprozess als an eine bloße Reaktion.

Synchron denken wie ein Gehirn

Die Architektur von CTM greift tief in die Trickkiste der Neurowissenschaft. Neuronen speichern nicht nur aktuelle Werte, sondern auch eine Historie ihrer Aktivierungen. Diese werden genutzt, um zukünftige Zustände vorherzusagen. Das System orientiert sich dabei an der zeitlichen Koordination biologischer Neuronen, bei der es weniger um einzelne Impulse als um die Synchronisation ganzer Netzwerke geht. Das Ergebnis: Ein Modell, das Kontext über Zeit aufbaut und dadurch flexibler reagieren kann.

Quelle: Sakana AI

Was CTM bereits kann

In ersten Tests zeigt sich, dass das Konzept funktioniert. Auf dem bekannten Bildklassifikations-Datensatz ImageNet-1K erreicht CTM eine Top-1-Genauigkeit von 72,47 Prozent. Damit schlägt es keine Benchmark, aber das war auch nie das Ziel. Statt Maximierung der Leistung stand Interpretierbarkeit und biologische Plausibilität im Vordergrund. Besonders interessant: In Labyrinth-Tests gelang es CTM, auch unbekannte Umgebungen erfolgreich zu analysieren. Schritt für Schritt arbeitete es sich durch die Struktur, bis ein Ausgang gefunden war.

Komplexität zahlt sich aus

Im direkten Vergleich mit LSTMs zeigte CTM in mehreren Aufgaben eine höhere Lernfähigkeit. Die internen Aktivitätsmuster waren nicht nur komplexer, sondern auch stabiler. Das spricht dafür, dass CTM nicht einfach nur mehr Parameter bewegt, sondern tatsächlich anders denkt. Sakana AI sieht darin einen ersten Hinweis auf den möglichen Vorsprung einer zeitbasierten Architektur gegenüber klassischen rekurrenten Systemen.

AUSBLICK

Wenn KI das Denken lernt

CTM ist mehr als ein neuer Architekturansatz. Es ist ein Versuch, Maschinen Denken beizubringen – nicht durch mehr Rechenpower, sondern durch eine andere Zeitstruktur. Die biologisch inspirierte Dynamik öffnet eine neue Tür. Noch ist unklar, wie sich CTM in praxisnahen Szenarien schlägt. Aber das Potenzial liegt auf der Hand: Systeme, die nicht nur schnell, sondern auch nachvollziehbar und lernfähig reagieren. Wenn dieser Ansatz Schule macht, könnte CTM der Beginn einer neuen Generation von KI sein. Einer Generation, die nicht nur antwortet, sondern wirklich denkt.

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KURZFASSUNG

  • Sakana AI hat mit der „Continuous Thought Machine“ ein neuartiges KI-Modell vorgestellt, das Informationen über Zeitschritte hinweg verarbeitet.
  • CTM nutzt neuronale Synchronisation, um Entscheidungen ähnlich wie ein menschliches Gehirn zu treffen.
  • Das Modell zeigte in Tests bemerkenswerte Fähigkeiten bei Bildklassifikation und Problemlösungen wie Labyrinthen.
  • CTM könnte ein wichtiger Schritt hin zu biologisch inspirierter, interpretierbarer KI sein.

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