KI sucht, Verlage kassieren – vielleicht
Perplexity monetarisiert Antworten statt Klicks. Cloudflare verlangt Geld pro Crawl. Zwischen Fonds-Versprechen und Klagefront entscheidet am Ende der Nutzer.

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EINLEITUNG
Perplexity hat mit „Comet Plus“ ein neues Abo-Modell vorgestellt, das Publishern 80 Prozent der Einnahmen verspricht – auch dann, wenn ihre Inhalte von KI-Agenten statt echten Nutzern verarbeitet werden. Finanziert wird das Programm mit einem 42,5-Millionen-Dollar-Fonds. Der Vorstoß zielt auf ein heikles Thema: Wer verdient an KI-generierten Antworten – und was bekommen die, deren Inhalte dafür verwendet werden?
NEWS
So funktioniert Comet Plus
Comet Plus kostet 5 Dollar im Monat und ist Teil der kostenpflichtigen Angebote von Perplexity. Im Fokus steht die faire Vergütung von Publishern, wenn deren Inhalte zur Beantwortung von Nutzeranfragen genutzt werden – sei es durch echte Klicks, KI-Suchindexierung oder automatisierte Anfragen durch den „Comet Assistant“.
Laut Perplexity fließen 80 Prozent der Einnahmen an teilnehmende Verlage. Ein Startfonds von 42,5 Millionen Dollar soll das Modell in Gang bringen. Teilnehmen können alle, die sich dem Programm anschließen – unabhängig davon, ob Nutzer den hauseigenen Comet-Browser verwenden oder nicht.
Das Gegenmodell: Zahlen pro Bot-Zugriff
Parallel zum Abo-Modell von Perplexity arbeitet Cloudflare an einer alternativen Lösung. Ihr Konzept: AI-Crawler müssen künftig für jeden Zugriff bezahlen – möglich wird das über das bislang kaum genutzte HTTP-402-Protokoll.
Statt später über Nutzungsverhalten zu vergüten, setzt Cloudflare auf Abrechnung beim Zugriff. Damit verändert sich der Blick auf Wertschöpfung durch Inhalte. Wer sich dagegen schützt, kann unerwünschte Bot-Zugriffe technisch blockieren – ein wichtiger Punkt in der Diskussion um Datenkontrolle.
Die rechtliche Lage spitzt sich zu
Während neue Geschäftsmodelle entstehen, bleibt der juristische Druck hoch. In den USA hat ein Gericht kürzlich entschieden, dass eine Urheberrechtsklage von News Corp gegen Perplexity weiterverhandelt wird. Der Vorwurf: Inhalte seien ohne Lizenz von KI-Systemen verarbeitet worden.
Auch in Japan klagen große Medienhäuser wie Nikkei und Asahi Shimbun. Sie fordern Schadensersatz in Millionenhöhe – und wollen verhindern, dass ihre Inhalte weiter durch Bots ausgelesen werden. Das zeigt: Viele Verlage wollen nicht mehr experimentieren, sondern klare Regeln.
Nutzer entscheiden über den Erfolg
Technisch ist Comet Plus gut angebunden: Durch eine Kooperation mit PayPal können Millionen Nutzer das Abo direkt testen. Ob sie bleiben, hängt vom Nutzen ab. Die Versprechen: bessere Antworten, schnellere Ergebnisse, mehr Kontext durch den KI-Assistenten.
Für Publisher ist das Modell eine neue Chance, die Nutzung ihrer Inhalte durch künstliche Intelligenz mitzuverfolgen – und daran zu verdienen. Doch klar ist auch: Ohne Transparenz, Reichweite und verlässliche Auszahlungen wird kein Verlag dauerhaft mitspielen. Und ohne zahlende Nutzer auch kein KI-Modell.
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KURZFASSUNG
- Perplexity startet mit Comet Plus ein 5-Dollar-Abo und will Verlage zu 80 % an Erlösen beteiligen, inklusive 42,5-Millionen-Dollar-Topf.
- Vergütet werden Klicks, Zitate in KI-Antworten und Bot-Aktivitäten – ein neuer Maßstab für Inhaltsnutzung.
- Cloudflare treibt parallel „Pay per Crawl“ mit HTTP-402 voran und bietet so ein Gegenmodell pro Zugriff.
- Klagen von News Corp sowie Nikkei/Asahi erhöhen das Risiko – Erfolg hängt von echter Nutzung und Auszahlungen ab.