Eine Nvidia GPU versucht nach China einzuwandern

Peking demütigt den KI-König

Jensen Huang ist "enttäuscht", doch Chinas Machtdemonstration ist eindeutig. Der Aufstieg der heimischen Chip-Industrie verändert alles.

Eine Nvidia GPU versucht nach China einzuwandern
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EINLEITUNG

Chinas Tech-Regulierer verbietet den Einsatz eines weiteren speziellen Nvidia-Chips. Große Konzerne wie Alibaba und ByteDance müssen ihre Bestellungen stoppen, da die Regierung in Peking nun glaubt, heimische Prozessoren seien stark genug. Nvidia-Chef Jensen Huang reagiert enttäuscht, aber unmissverständlich: Sein Unternehmen wird sich zurückziehen, wo es nicht erwünscht ist. Der technologische kalte Krieg zwischen den USA und China geht damit in die nächste Runde.

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Pekings neue rote Linie für Nvidia

Die Cyberspace Administration of China (CAC) hat eine klare Anweisung erteilt. Chinas größte Technologiekonzerne, darunter der TikTok-Mutterkonzern ByteDance und der E-Commerce-Riese Alibaba, dürfen den neuesten, für den chinesischen Markt angepassten KI-Chip von Nvidia nicht mehr bestellen oder testen. Konkret handelt es sich um das Modell RTX 4090D, eine leicht gedrosselte Version der High-End-Grafikkarte RTX 4090, die speziell entwickelt wurde, um frühere US-Exportkontrollen zu umgehen.

Diese Intervention kam überraschend, da mehrere Firmen bereits signalisiert hatten, zehntausende Einheiten des Chips kaufen zu wollen. Die Tests mit Nvidias Server-Partnern waren bereits angelaufen, bevor die Regulierungsbehörde einschritt. Der Schritt ist eine deutliche Eskalation, da er über bisherige Restriktionen für Nvidias leistungsstärkste Rechenzentrum-Chips wie den H20 hinausgeht und nun auch Produkte betrifft, die eigentlich als konform galten.

Huangs diplomatische, aber klare Antwort

Jensen Huang, der CEO von Nvidia, zeigte sich in einer ersten Reaktion "enttäuscht" über die Entscheidung. Er betonte die lange, 30-jährige Geschäftsbeziehung seines Unternehmens mit China und den Beitrag, den Nvidia zum dortigen Technologiemarkt geleistet habe. Er verstehe jedoch, dass zwischen China und den USA größere geopolitische Agenden verhandelt werden und sein Unternehmen in dieser Sache geduldig sei.

Trotz aller Diplomatie setzte Huang eine klare Grenze. Er formulierte unmissverständlich: "Wir können nur dann einen Markt bedienen, wenn das Land uns haben will." Diese Aussage lässt sich als direkte Ansage an Peking verstehen, dass Nvidia sich nicht aufdrängen wird. Gleichzeitig warb er für eine globale Zusammenarbeit bei der Entwicklung von KI und warnte vor einer Isolation, da diese die Welt unsicherer mache.

Das wachsende Selbstbewusstsein der chinesischen Chip-Industrie

Der Grund für Pekings plötzliche Härte liegt im gestiegenen Vertrauen in die eigene Halbleiterindustrie. Regierungsquellen zufolge ist man in China nun der Überzeugung, dass heimische KI-Chips von Herstellern wie Huawei oder Cambricon eine vergleichbare Leistung erreicht haben und die Nachfrage ohne Hardware von Nvidia decken können. Es besteht offenbar keine Notwendigkeit mehr, auf die speziell angepassten US-Produkte zurückzugreifen.

Diese Einschätzung ist Teil einer umfassenderen Strategie. Die chinesische Regierung hat kürzlich auch Richtlinien erlassen, um amerikanische Prozessoren von Intel und AMD aus staatlichen Computern und Servern zu verbannen. Das Ziel ist die Schaffung einer "sicheren und verlässlichen" technologischen Infrastruktur, die vollständig von ausländischen Einflüssen unabhängig ist. Der Rauswurf von Nvidias Chip ist somit kein Einzelfall, sondern ein logischer Schritt in Chinas Streben nach technologischer Souveränität.

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KURZFASSUNG

  • Chinas Internet-Regulierungsbehörde hat Tech-Giganten wie Alibaba und ByteDance verboten, einen neuen, für China angepassten Nvidia-Chip (RTX 4090D) zu kaufen.
  • Nvidia-CEO Jensen Huang reagierte "enttäuscht" und erklärte, sein Unternehmen werde nicht dort operieren, wo es nicht erwünscht sei.
  • Peking begründet den Schritt mit dem gestiegenen Vertrauen in die Leistungsfähigkeit heimischer KI-Chips von Herstellern wie Huawei.
  • Diese Maßnahme ist Teil einer größeren chinesischen Strategie, sich technologisch von den USA unabhängig zu machen und ausländische Hardware aus kritischer Infrastruktur zu entfernen.

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