OpenAI startet Frontalangriff auf TikTok mit Sora 2
Mit einer neuen App, in der nur KI-Videos existieren, will die Firma hinter ChatGPT den Social-Media-Markt umkrempeln.

gpt-image-1 | All-AI.de
EINLEITUNG
Stellt euch eine Social-Media-Plattform vor, die wie TikTok funktioniert, aber ganz ohne von Nutzern gefilmte Videos auskommt. OpenAI plant genau das mit einer neuen App und dem Video-Modell Sora 2. Die Anwendung generiert sämtliche Inhalte mithilfe künstlicher Intelligenz und könnte die Art und Weise, wie wir mit sozialen Medien interagieren, grundlegend verändern. Damit fordert das Unternehmen nicht nur etablierte Plattformen heraus, sondern wirft auch heikle Fragen zum Urheberrecht und zur digitalen Identität auf.
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Eine Welt aus rein synthetischen Videos
Die Funktionsweise der App orientiert sich stark am bekannten Vorbild: Ein vertikaler Video-Feed lässt sich durch Wischen navigieren, Nutzer können Inhalte liken, kommentieren und neu mischen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Erstellung der Inhalte. Anstatt eigene Clips hochzuladen, beschreiben die Nutzer ihre Ideen in Textform, woraufhin die KI Videos von maximal zehn Sekunden Länge erstellt. Ein personalisierter „Für Dich“-Feed sorgt dafür, dass die Nutzer passende künstliche Welten entdecken.
Besonders neuartig ist die Funktion zur Identitätsverifizierung. Nutzer können ihr Gesicht authentifizieren lassen, damit ihr digitales Abbild in Videos verwendet werden kann. Andere Personen haben dann die Möglichkeit, diese verifizierte Erscheinung in ihren eigenen KI-generierten Clips zu verwenden und zu markieren. Als Schutzmaßnahme erhält der "Eigentümer" des Gesichts eine Benachrichtigung, sobald sein Abbild in einem Video-Entwurf genutzt wird, noch bevor dieser veröffentlicht ist.
Umstrittene Regeln und wachsender Wettbewerb
Gleichzeitig zur Einführung der App verschärft OpenAI seine Strategie beim Urheberrecht. Das neue System hinter Sora 2 wird standardmäßig urheberrechtlich geschützte Werke für das Training und die Erstellung von Inhalten nutzen. Rechteinhaber, die dies nicht wünschen, müssen aktiv widersprechen. Diese Umkehr der Beweislast verlagert die Verantwortung auf die Urheber und spiegelt einen wachsenden Trend in der KI-Branche wider. Auch Meta und LinkedIn haben es bereits genau so gemacht.
Der Vorstoß geschieht in einem Marktumfeld mit intensivem Wettbewerb. Meta hat kürzlich mit "Vibes" einen eigenen Feed für KI-generierte Videos gestartet, und auch YouTube integriert Googles Videogenerator Veo 3 direkt in seine Kurzvideo-Sektion Shorts. Gleichzeitig könnte OpenAI von der unsicheren Zukunft TikToks in den USA profitieren, da ein möglicher Verkauf oder ein Verbot eine Lücke für eine Alternative ohne chinesische Verbindungen schaffen würde.
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KURZFASSUNG
- OpenAI entwickelt eine TikTok-ähnliche Social-Media-App namens Sora 2, die ausschließlich KI-generierte Videos bis zu 10 Sekunden Länge anbietet.
- Die neue Copyright-Politik erfordert, dass Rechteinhaber aktiv widersprechen müssen, um ihre Inhalte von der KI-Nutzung auszuschließen.
- Der Launch erfolgt inmitten verschärfter Konkurrenz durch Meta's Vibes-Feed und Googles Veo 3-Integration in YouTube Shorts.
- Sicherheits- und Regulierungsherausforderungen durch EU-KI-Verordnung und Kinderschutzbestimmungen prägen die Entwicklung.
QUELLEN
- WIRED - OpenAI Is Preparing to Launch a Social App for AI-Generated Videos
- Engadget - OpenAI will reportedly release a TikTok-like social app alongside Sora 2
- Wall Street Journal - OpenAI's New Sora Video Generator to Require Copyright Holders to Opt Out
- Reuters - OpenAI's new Sora video generator to require copyright holders to opt out
- TechCrunch - Meta launches 'Vibes,' a short-form video feed of AI slop