Modeschau mit Roboter im Zara Store

KI-generierte Modefotos bei Zara: So spart der Konzern Millionen Euro

Nach Zalando und H&M setzt nun auch Zara auf künstliche Bilder und beendet die Ära klassischer Fotoshootings.

Andreas Becker Nano Banana
Modeschau mit Roboter im Zara Store

Der Modekonzern Zara stellt seine Produktpräsentation massiv auf computergenerierte Bilder um und nutzt digitale Abbilder echter Models. Dieser Schritt markiert das Ende klassischer Studiofotografie im industriellen Maßstab und verändert die ökonomischen Grundlagen des weltweiten Onlinehandels grundlegend.

Hochauflösende Klone im industriellen Einsatz

Zara integriert nun flächendeckend digitale Klone in den Produktionsprozess seiner Onlineshops. Diese sogenannten Digitalen Zwillinge entstehen durch hochauflösende Scans realer Models, die anschließend in jeder beliebigen Pose und Kleidung computergestützt gerendert werden. Die Technologie erlaubt eine fotorealistische Darstellung, die von herkömmlichen Aufnahmen kaum noch zu unterscheiden ist.

Dabei lizenziert das Unternehmen die Rechte an den digitalen Abbildern der Models über spezialisierte Agenturen wie BEF Models. Die physische Anwesenheit der Personen im Fotostudio entfällt für die tägliche Katalogarbeit fast vollständig. Die Models erhalten Vergütungen für die Nutzung ihres digitalen Ebenbildes, ohne für jedes neue Kleidungsstück selbst vor der Kamera stehen zu müssen.

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Effizienzgewinne durch den Wegfall der Logistik

Die Umstellung folgt einer strikten wirtschaftlichen Logik. Ein herkömmliches Fotoshooting verursacht hohe Kosten durch die Buchung von Studios, Fotografen, Stylisten und die aufwendige Logistik der Warenmuster. Generative Bildsysteme produzieren die notwendigen Bildmengen in einem Bruchteil der Zeit und zu deutlich geringeren Kosten pro Artikel.

Besonders bei der schieren Menge an wöchentlichen Neuheiten sichert sich Zara so einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Die Skalierbarkeit der Bildproduktion ist für den schnellen Zyklus der Fast-Fashion-Industrie mittlerweile zum entscheidenden Faktor geworden. Algorithmen übernehmen hierbei die Aufgabe, die Kleidung digital auf die virtuellen Körper zu drapieren, wobei Stoffeigenschaften wie Elastizität und Glanz präzise simuliert werden.

Branchenweiter Standard im digitalen Modehandel

Mit dieser Strategie folgt Zara dem Beispiel von Konkurrenten wie Zalando und H&M, die bereits frühzeitig in die Entwicklung von High-Fidelity-Replikaten investierten. High-Fidelity beschreibt dabei eine besonders hohe Wiedergabetreue zum Original. Während erste Versuche mit rein virtuellen Charakteren oft künstlich wirkten, garantieren die aktuellen Klone die nötige Authentizität für die Kaufentscheidung.

Andere Plattformen nutzen ähnliche Verfahren, um Kleidung an unterschiedlichen Körpertypen gleichzeitig zu visualisieren. Damit sinkt potenziell die Retourenquote, da Kunden die Passform an einem Modell sehen, das ihrem eigenen Körperbau entspricht. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Modefotografie ist somit kein Experiment mehr, sondern der neue Industriestandard im E-Commerce.

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