AMD und Nvidia GPU laufen nach China

Nvidia & AMD liefern neue KI-Chips für China – trotz Verboten

Mit angepassten GPUs reagieren die Tech-Giganten auf US-Sanktionen. Reicht das, um im wichtigsten Wachstumsmarkt zu bestehen?

AMD und Nvidia GPU laufen nach China
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EINLEITUNG

Die US-Regierung zieht die Schrauben bei Hochleistungschips weiter an. Nvidia und AMD mussten Milliarden abschreiben und Produktionspläne ändern. Jetzt reagieren beide Unternehmen mit speziell angepassten Grafikprozessoren für den chinesischen Markt. Doch reicht die abgespeckte Technik aus, um in einem der wichtigsten KI-Märkte konkurrenzfähig zu bleiben?

NEWS

Blackwell B20: Nvidias abgespeckter Neustart

Ab Juli 2025 soll in China ein neuer Grafikprozessor von Nvidia erscheinen. Der B20 basiert auf der Blackwell-Architektur, kommt jedoch ohne HBM-Speicher und ohne CoWoS-Packaging. Diese Technologien unterliegen den US-Exportkontrollen. Die Leistungsdaten sind entsprechend reduziert. Dafür liegt der Preis mit 6.500 bis 8.000 US-Dollar deutlich unter dem H20-Modell. Dieser Chip war ursprünglich für den chinesischen Markt entwickelt worden, darf jedoch seit April nicht mehr exportiert werden.

Radeon AI PRO R9700: AMDs Antwort

Auch AMD bringt im Juli ein Modell auf den chinesischen Markt. Die Radeon AI PRO R9700 richtet sich an professionelle Nutzer und basiert auf der RDNA-4-Architektur. Mit 32 GB GDDR6-Speicher und einer FP16-Leistung von bis zu 96 Teraflops kann die Karte auch in Multi-GPU-Konfigurationen betrieben werden. AMD setzt damit auf einen Workstation-Ansatz, der vor allem auf Anwendungen im Bereich maschinelles Lernen und Datenverarbeitung zielt.

Exportdruck aus Washington

Hintergrund der neuen Produktlinien ist eine verschärfte Exportpolitik der US-Regierung. Ziel ist es, den technologischen Vorsprung westlicher Hersteller zu sichern und Chinas Zugang zu fortschrittlicher Halbleitertechnik zu begrenzen. Für Nvidia bedeutete das einen Rückschlag. 4,5 Milliarden Dollar mussten auf Lagerbestände abgeschrieben werden. Weitere 2,5 Milliarden Dollar gingen durch nicht ausgeführte Lieferverträge verloren.

Chinas Reaktion: Bauen statt kaufen

Jensen Huang, CEO von Nvidia, kritisiert die US-Politik offen. Er geht davon aus, dass China auf Dauer seine eigene KI-Infrastruktur ausbaut, notfalls ohne Chips aus den USA. Die Exportregeln könnten damit langfristig das Gegenteil erreichen. Sie treiben die technologische Eigenständigkeit chinesischer Anbieter wie Huawei oder SMIC weiter voran. Der Wettbewerb verlagert sich, aber er verschwindet nicht.

AUSBLICK

Technologie mit angezogener Handbremse

Die neuen Modelle B20 und R9700 sind eine pragmatische Reaktion auf politische Vorgaben. Technisch bleiben sie hinter den westlichen Topmodellen zurück. Dennoch sichern sie Nvidia und AMD vorerst den Zugang zu einem milliardenschweren Markt. Entscheidend wird sein, wie schnell chinesische Hersteller in der Lage sind, eigene Alternativen zu entwickeln. Der Wettlauf um die besten KI-Chips findet künftig unter veränderten Bedingungen statt. Nicht mehr auf einem offenen Weltmarkt, sondern im Spannungsfeld politischer Interessen.

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KURZFASSUNG

  • Nvidia und AMD bringen speziell angepasste KI-GPUs auf den chinesischen Markt, um US-Exportbeschränkungen zu umgehen.
  • Der Nvidia B20 basiert auf der Blackwell-Architektur und verzichtet auf Hochleistungskomponenten, um exportfähig zu bleiben.
  • AMD setzt mit der Radeon AI PRO R9700 auf eine RDNA-4-basierte GPU mit starker Rechenleistung für professionelle KI-Anwendungen.
  • Ob diese abgespeckten Chips langfristig konkurrenzfähig bleiben, wird vom Marktzugang und der Entwicklung chinesischer Alternativen abhängen.

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