Meta macht ernst: Eigene KI-App greift ChatGPT an
Mit der Meta AI App und Llama API startet Zuckerberg die nächste KI-Offensive – wird OpenAI jetzt vom Thron gestoßen?

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EINLEITUNG
Meta bringt sich mit voller Wucht in Stellung: Auf der ersten Entwicklerkonferenz „LlamaCon“ hat der Konzern nicht nur die Meta AI App, sondern auch eine Entwickler-API für seine Llama-Modelle vorgestellt. Die Botschaft ist klar: Man will nicht länger nur mitspielen, sondern den Takt vorgeben – und dabei direkt OpenAI und Google herausfordern. Doch wie viel Power steckt wirklich hinter Metas neuen KI-Werkzeugen?
NEWS
Ein Chatbot mit Social-Upgrade
Mit der neuen Meta AI App setzt das Unternehmen auf eine Mischung aus persönlichem KI-Assistenten und sozialer Plattform. Das Herzstück bildet das Llama-4-Modell, das sowohl Texte als auch Sprache versteht, Bilder erzeugen kann und dabei angeblich den Kontext aus sozialen Netzwerken berücksichtigt. Was neu ist: Nutzer können ihre Prompts teilen, remixen und kommentieren – ein bisschen wie Instagram, nur eben für KI-Interaktionen.
Die App ist bisher nur in vier englischsprachigen Ländern verfügbar. Doch Mark Zuckerberg hat größere Pläne: Mehr als 700 Millionen Menschen nutzen bereits monatlich Meta AI, bis Jahresende sollen es über eine Milliarde sein. Ein cleverer Schachzug, denn Meta muss keine neue Nutzerbasis aufbauen – sie ist schon da.
Ein weiteres Highlight ist die enge Integration mit den smarten Ray-Ban-Brillen von Meta. So wird aus dem reinen Chat-Erlebnis ein plattformübergreifendes KI-Interface: Sprachbefehle, die am Handy beginnen, lassen sich auf der Brille fortsetzen – oder umgekehrt. Meta will damit beweisen, dass KI nicht nur eine App, sondern ein durchgängiger digitaler Begleiter sein kann.
Llama API: Mehr Freiheit für Entwickler
Parallel zur App stellt Meta die Llama API bereit – ein Werkzeugkasten für Entwickler, um eigene Anwendungen mit Llama-Modellen zu bauen. Zur Auswahl stehen unter anderem Llama 4 Scout und Maverick. Wer mag, kann die Modelle selbst hosten und feinjustieren. Dabei bleibt Meta offen: Die API ist mit dem OpenAI-SDK kompatibel, ein Umstieg fällt also leicht.
Auch für rechenintensive Aufgaben will Meta vorbereitet sein. Mit Partnern wie Cerebras und Groq sollen schnelle Inferenzzeiten ermöglicht werden – ein wichtiges Argument für Unternehmen, die auf Latenzzeiten achten. Der Konzern betont zudem, dass private Inhalte aus Facebook und Instagram nicht ohne Zustimmung zum KI-Training genutzt werden – ein Seitenhieb gegen andere Anbieter, bei denen genau das kritisiert wurde.
Sicherheitsversprechen unter der Lupe
Meta hat auch die Sicherheitsfrage zur Chefsache gemacht. Mit Tools wie Llama Guard 4 und der Prompt-Firewall will man verhindern, dass die KI missbräuchlich genutzt wird – etwa durch toxische Eingaben oder Jailbreak-Versuche. Und mit dem „Llama Defenders Program“ sollen Organisationen ihre Systeme gezielt prüfen lassen können.
Doch trotz aller Schutzmaßnahmen bleibt ein fader Beigeschmack. Medienberichte zeigen, dass Metas KI-Chatbot vereinzelt sexuell explizite Antworten geliefert hat – auch in Gesprächen mit Jugendlichen. Der Konzern verspricht Nachbesserung, aber der Vorfall wirft Fragen auf. Wie gut funktioniert Contentfilterung wirklich? Und reicht die technische Aufsicht aus, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern?
AUSBLICK
Innovation, Plattformmacht – und alte Reflexe
Meta hat verstanden, dass der Wettlauf um die KI-Vorherrschaft längst begonnen hat. Die neue App ist durchdacht, die API offen und flexibel. Es wirkt, als wolle Meta nicht nur mitziehen, sondern mit Social-Features, Geräten und Nutzerzahlen ganz neue Maßstäbe setzen. Doch wie so oft bei Meta steht hinter allem auch ein kommerzielles Kalkül: Je tiefer die KI ins Leben der Nutzer eindringt, desto mehr Daten, Reichweite und Werbung lassen sich daraus generieren. Die Frage ist also nicht, ob Metas Offensive technisch überzeugt – sondern ob das Vertrauen der Nutzer stark genug ist, diesen Weg mitzugehen.
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KURZFASSUNG
- Meta hat auf der LlamaCon die neue Meta AI App und die Llama API vorgestellt, um OpenAI und Google herauszufordern.
- Die App kombiniert KI-Chat, Sprach- und Bildfunktionen mit Social-Media-Elementen und nutzt das neue Llama-4-Modell.
- Die Llama API richtet sich an Entwickler und bietet offene, flexible Möglichkeiten zur KI-Integration.
- Mit neuen Sicherheitsfunktionen und milliardenschweren Nutzerplänen geht Meta einen großen Schritt in Richtung KI-Dominanz.