AI Mode als Standard-Suche

„Soon“: Google stellt Suche auf AI Mode um

Direktlink, neue Features, weltweiter Rollout – die Standardsuche wird zum Chat. Chancen für Nutzer, Stress für Publisher.

AI Mode als Standard-Suche
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

Die klassische Google-Suche mit ihren bekannten Linklisten könnte bald Geschichte sein. Der neue „AI Mode“ steht offenbar kurz davor, zur Standardansicht zu werden. Hinweise aus dem Unternehmen und eine auffällige Änderung bei der Webadresse google.com deuten darauf hin, dass die Umstellung unmittelbar bevorsteht. Für Nutzer bedeutet das eine völlig neue Art der Suche – für viele Publisher dagegen droht ein weiterer Kontrollverlust.

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Suchen wie Chatten

Googles AI Mode macht aus der klassischen Stichwortsuche einen echten Dialog. Nutzer erhalten nicht nur Links, sondern komplette Antworten mit Quellen und Kontext. Anschlussfragen sind direkt möglich, der Verlauf bleibt erhalten. In manchen Fällen übernimmt der Modus sogar Aufgaben – etwa Reservierungen oder Recherchen. Google nennt das selbstbewusst die „leistungsstärkste Sucherfahrung“, die das Unternehmen je angeboten hat.

Bereits jetzt ist der Modus in den USA, Großbritannien und Indien verfügbar – allerdings noch als Zusatzfunktion. Erste Hinweise auf eine deutlich größere Verbreitung gibt es trotzdem: In der mobilen App taucht der AI Mode inzwischen direkt unter der Suchleiste auf, und die Adresse google.com/ai führt nicht etwa auf eine Info-Seite, sondern direkt in den aktiven Modus. Eine klare Ansage, wohin die Reise geht.

Der Schalter steht auf „bald“

Besonders deutlich wird Googles Kurswechsel durch eine Äußerung von Produktmanager Logan Kilpatrick. Auf die Forderung eines Nutzers, der AI Mode solle die Standard-Suche werden, antwortete er auf X mit nur einem Wort: „Soon“. Mehr braucht es nicht, um die Spekulationen anzuheizen. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Google den Wechsel bereits vorbereitet – und wie schon bei anderen Funktionen den Rollout Stück für Stück ausweitet, bevor der große Schalter endgültig umgelegt wird.

Die Nutzer dürften davon profitieren: Antworten kommen schneller, präziser und in verständlicher Sprache. Für Website-Betreiber hingegen wird es ungemütlich. Denn statt Besucher auf ihre Seiten zu leiten, beantwortet Google die Fragen nun oft selbst. Wer Inhalte liefert, verliert Sichtbarkeit – und im Zweifel auch Einnahmen.

Offenes Web unter Beschuss

Das alles geschieht nicht im luftleeren Raum. Parallel zu diesen Entwicklungen läuft ein Verfahren gegen Googles Werbegeschäft, das weitreichende Folgen haben könnte. Das US-Justizministerium fordert unter anderem, dass Google seine Werbeplattformen AdX und DFP verkauft, die zentrale Auktionslogik offenlegt und einen Teil der Einnahmen treuhänderisch verwaltet. Ziel: Die Marktmacht des Konzerns eindämmen und den Wettbewerb stärken.

Googles Verteidigung wirkt dabei paradox: In einem Gerichtsdokument heißt es, das offene Web befinde sich ohnehin im „rapiden Verfall“. Die Umstellung der Werbeformate und das Aufkommen KI-generierter Inhalte würden diesen Wandel ohnehin vorantreiben – eine Zerschlagung sei also nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich für Publisher.

Die Argumentation ist bemerkenswert. Denn während Google vorgibt, das offene Web schützen zu wollen, zieht es mit dem AI Mode genau dieses Web weiter auf die eigene Plattform. Die Kontrolle über Inhalte, Sichtbarkeit und Monetarisierung liegt damit zunehmend in Mountain View – und nicht mehr bei denen, die die Inhalte tatsächlich erstellen.

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KURZFASSUNG

  • Google treibt den „AI Mode“ voran; google.com/ai führt direkt in den Modus, und ein „soon“ von Logan Kilpatrick deutet den Default an.
  • Der Modus verschiebt Reichweite in Googles Oberfläche: Antworten, Follow-ups und erste Agenten-Funktionen ersetzen klassische Ergebnislisten.
  • Parallel spitzt sich der Adtech-Streit zu; Behörden fordern harte Auflagen bis hin zu Abspaltungen und Code-Offenlegung.
  • Die Debatte ums offene Web bekommt neue Dynamik – Publisher müssen mit spürbaren Traffic-Effekten rechnen.

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