Schüler in Panik

China killt Chatbots wegen Schulprüfungen

Mitten im Gaokao werden KI-Dienste abgeschaltet. Ist das das Ende von Spickerei 2.0?

Schüler in Panik
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

China hat aktuell eine ungewöhnliche Maßnahme ergriffen: Mehrere führende KI-Tools schränken ihre Funktionen ein, um Betrug während des nationalen „Gaokao“ zu verhindern. Der Hochschulzulassungstest ist für mehr als 13 Millionen Schülerinnen und Schüler entscheidend. Sieben Prüfungen in wenigen Tagen – ein enormer Druck, der kreative Schlupflöcher begünstigt. Doch reicht das aus, um Betrug effektiv zu verhindern?

NEWS

Warum der Gaokao das Land bewegt

Vom 7. bis 10. Juni findet der Gaokao statt – eine Prüfung, die maßgeblich über Bildungs- und Karrierewege entscheidet. Die Belastung ist gewaltig, und in diesem Umfeld greifen einige zu digitalen Helfern. Besonders KI-gestützte Chatbots mit Bilderkennung könnten Prüfungsfragen analysieren, beantworten und somit als modernes Spickwerkzeug dienen.

Welche KI-Dienste reagieren

Große chinesische Anbieter wie Alibabas Qwen, ByteDances Doubao, Tencents Yuanbao und das Start-up Kimi haben ihre Bildanalysefunktionen während der Prüfungszeit deaktiviert. Nutzer erhalten klare Hinweise, dass bestimmte Funktionen vorübergehend nicht verfügbar sind – zur Wahrung der Fairness im Prüfungsgeschehen. Auch der Chatbot DeepSeek, der zuletzt viel Aufmerksamkeit erhielt, wurde temporär abgeschaltet.

Zusätzliche Anti-Cheating-Maßnahmen

Neben den Einschränkungen bei KI-Tools setzen die Behörden auf ein umfassendes Arsenal technischer Maßnahmen: KI-basierte Videoüberwachung erkennt verdächtiges Verhalten wie Flüstern oder abweichende Blickmuster, biometrische Zugangskontrollen sichern den Einlass, Funkblocker unterdrücken unerlaubte Kommunikation. Selbst Verkehrsführungen werden angepasst, um pünktliche Anreisen zu garantieren.

Kein offizielles Statement der Unternehmen

Auffällig ist: Keines der beteiligten Unternehmen äußerte sich öffentlich zu den Einschränkungen. Die Informationen stammen größtenteils aus Nutzerberichten in sozialen Medien, insbesondere auf der Plattform Weibo. Dort dokumentieren Studierende und Beobachter die Funktionsabschaltungen mit Screenshots und Kommentaren.

Globale Dimensionen des Problems

Der Versuch, KI bei Prüfungen einzusetzen, ist kein rein chinesisches Phänomen. Auch im Westen reagieren Bildungseinrichtungen. Immer mehr Universitäten kehren zurück zu papierbasierten Prüfungsformaten. In den USA verzeichnen die Hersteller traditioneller Prüfungshefte – sogenannter Blue Books – wieder steigende Verkaufszahlen.

AUSBLICK

KI im Spannungsfeld zwischen Fortschritt und Fairness

Chinas Vorgehen zeigt deutlich: Die Entwicklung leistungsfähiger KI ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bietet sie immense Chancen, andererseits auch erhebliche Risiken. Wenn Chatbots Prüfungen bestehen könnten, müssen klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der Schutz der Integrität des Bildungssystems hat oberste Priorität. Es stellt sich die Frage, wie andere Länder ähnliche Maßnahmen umsetzen können, ohne in digitale Überregulierung zu verfallen. Die globale Debatte darüber, wie viel KI in Prüfungen sinnvoll ist, hat gerade erst begonnen.

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KURZFASSUNG

  • China deaktiviert gezielt KI-Funktionen während der landesweiten Hochschulaufnahmeprüfungen, um Betrug zu verhindern.
  • Führende Anbieter wie Alibaba, Tencent und ByteDance schalten Bilderkennung und Chatbots ab, begleitet von weiteren Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung und Funkblockern.
  • Offizielle Stellungnahmen der Unternehmen bleiben aus, Hinweise stammen überwiegend aus Nutzerkreisen auf Plattformen wie Weibo.
  • Das Vorgehen wirft global Fragen zur Rolle von KI im Bildungssystem auf – zwischen fairer Prüfung und übertriebener Kontrolle.

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