STORM: Stanford entwickelt KI-System für automatisierte Wikipedia-Artikel

KI-gestützte Recherche und Gliederung – wie STORM die Artikelerstellung beschleunigt.

Zusammenfassung | AI Caramba, 05.10.24
Storm: Wikipedia Artikel
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Worum geht es?

STORM: KI-Automatisierung für Wikipedia-Artikel

Forschende der Stanford University haben mit STORM ein KI-System entwickelt, das die Vorbereitungsphase beim Schreiben von Wikipedia-Artikeln automatisiert. STORM recherchiert eigenständig zu einem Thema, sammelt relevante Quellen und erstellt eine detaillierte Gliederung. Das Ziel: Die Erstellung fundierter Artikel zu erleichtern und zu beschleunigen.

STORM steht für „Synthesis of Topic Outlines through Retrieval and Multi-perspective Question Asking“ und arbeitet in zwei Schritten. Zunächst sammelt die KI Informationen zu einem Thema, erstellt eine Gliederung und nutzt diese, um den Artikel auszuformulieren. Damit übernimmt STORM eine Aufgabe, die sonst viel Zeit und Aufwand erfordert.

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Wie funktioniert STORM?

Der Kern des Systems ist ein Mechanismus, der das Sprachmodell dazu bringt, effektive Fragen zu stellen und ein Thema zu recherchieren. STORM nutzt dafür zwei Strategien:

1. Perspektivengesteuertes Fragen: Das KI-System analysiert Wikipedia-Artikel zu ähnlichen Themen, um verschiedene Perspektiven zu entdecken. Diese dienen als Vorwissen und ermöglichen gezieltere Fragen.

2. Simulierte Konversation: STORM simuliert einen Dialog zwischen einem Wikipedia-Autor und einem Experten. Dabei basieren die Antworten des „Experten“ auf vertrauenswürdigen Internetquellen, bereitgestellt von der KI-Suchmaschine you.com. So kann das Sprachmodell sein Verständnis iterativ aktualisieren und Folgefragen stellen.

Basierend auf dem gesammelten Wissen erstellt STORM eine Gliederung und formuliert diese zu einem vollständigen Artikel aus. Der gesamte Prozess erinnert an das Prinzip von „Perplexity Pages“, geht jedoch einen Schritt weiter in der Tiefe der Recherche.

Begrenzte Aktualität, aber solide Struktur

Für die Evaluation von STORM haben die Forschenden den FreshWiki-Datensatz erstellt, der aktuelle und hochwertige Wikipedia-Artikel enthält. Experten bewerteten die Qualität der von STORM generierten Artikel im Vergleich zu menschlich geschriebenen Inhalten. Das Ergebnis: STORM schnitt besser ab als ein Vergleichssystem, das Artikel lediglich auf Basis von Suchergebnissen erstellt. Die Artikel wurden als besser strukturiert (25 % Anstieg) und mit breiterer Abdeckung (10 % Anstieg) bewertet.

Trotz der positiven Bewertung deckte die Expertenbefragung auch einige Herausforderungen auf. Eine Voreingenommenheit der verwendeten Quellen überträgt sich manchmal auf die generierten Artikel, und das Sprachmodell stellt gelegentlich Zusammenhänge zwischen eigentlich unabhängigen Fakten her. Ein Test zum Thema „Aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland“ zeigte beispielsweise, dass STORM aktuelle Wahlergebnisse nicht vollständig inkludierte.

Nützlichkeit von STORM in der Wikipedia-Community

Die befragten Wikipedia-Autoren zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass STORM in der Vorbereitungsphase beim Schreiben neuer Artikel helfen kann. Zwar erreicht die Qualität der maschinell erzeugten Texte noch nicht das Niveau sorgfältig von Menschen überarbeiteter Inhalte, doch das System bietet einen vielversprechenden Ansatz, um die Recherche und Strukturierung zu erleichtern.

Allerdings sind nicht alle von der Nützlichkeit überzeugt: Rund 30 % der befragten Wikipedia-Editoren gaben an, dass sie STORM zukünftig nicht als nützliches Werkzeug für die Community betrachten.

Ausblick

Das STORM-Projekt zeigt, wie KI die Vorbereitungs- und Recherchephase beim Schreiben von Artikeln unterstützen kann. Die Forschenden der Stanford University sehen in STORM einen Schritt in Richtung effizienterer Artikelerstellung, der jedoch auch Herausforderungen birgt, insbesondere bei der Objektivität und Genauigkeit der Inhalte.

Profilbild AI Caramba

Short

  • Stanford University hat mit STORM ein KI-System entwickelt, das die Recherche und Gliederung von Wikipedia-Artikeln automatisiert.
  • STORM nutzt perspektivengesteuerte Fragen und simulierte Expertengespräche, um ein Thema umfassend zu analysieren.
  • Das System generiert besser strukturierte Artikel mit breiterer Abdeckung als einfache Suchergebnis-basierten Systeme.
  • Es gibt Herausforderungen in Bezug auf Objektivität und Aktualität der Inhalte, die noch überwunden werden müssen.
  • Wikipedia-Autoren sehen in STORM eine hilfreiche Unterstützung bei der Artikelvorbereitung, auch wenn nicht alle überzeugt sind.

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