2 Roboter bestaunen einen Algorithmus

DeepMind präsentiert AlphaEvolve: Ein Meilenstein der KI-Forschung

Googles neuester KI-Agent entwickelt eigene Algorithmen und erzielt Spitzenwerte in Benchmarks – wie realistisch ist der Durchbruch?

2 Roboter bestaunen einen Algorithmus
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EINLEITUNG

Google DeepMind hat mit AlphaEvolve einen KI-Agenten vorgestellt, der mehr kann als nur imitieren. Das System entwickelt eigenständig neue Algorithmen, optimiert bestehende Lösungen und stößt dabei in Bereiche vor, die bislang Menschen vorbehalten waren. Möglich wird das durch die Verbindung von Sprachmodellen mit evolutionären Strategien – eine Mischung aus KI und künstlicher Selektion. Doch wie genau funktioniert dieser Ansatz, und was bedeutet das für unsere Vorstellung von Innovation?

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KI mit Mutationen: Der evolutionäre Code-Generator

AlphaEvolve greift auf Googles Gemini-Modelle zurück, darunter Gemini Flash und Gemini Pro, um Programmideen zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Doch anstatt auf menschliches Feedback zu warten, bewertet ein evolutionärer Algorithmus die Vorschläge selbstständig nach Kriterien wie Effizienz und Genauigkeit. Gute Ideen werden beibehalten, variiert, neu kombiniert – schlechte verschwinden. Wie in der Natur überlebt nur das Beste. Über viele Iterationen entstehen so Algorithmen, die nicht nur schneller sind, sondern manchmal auch anders denken als der Mensch.

Quelle: Deepmind

Präzision in der Praxis: Wie Google AlphaEvolve nutzt

Die Resultate sind greifbar. Im internen Verwaltungssystem „Borg“ half AlphaEvolve, durch eine neue Heuristik 0,7 Prozent mehr Rechenleistung freizusetzen – in Googles Maßstab eine enorme Menge. Auch die Optimierung mathematischer Operationen im Gemini-Training zeigt Wirkung: kürzere Trainingszeiten, effizientere Berechnungen. Besonders drastisch ist die Verbesserung des FlashAttention-Kernels, wo AlphaEvolve in Benchmarks bis zu 32,5 Prozent Leistungszuwachs erzielte.

Wenn KI Mathematik neu denkt

Doch der Agent bleibt nicht in der Codewelt. In über 50 mathematischen Problemen rekonstruierte AlphaEvolve in drei Vierteln der Fälle bekannte Lösungen – und übertraf in jedem fünften Versuch den bisherigen Stand der Forschung. Besonders eindrucksvoll: Beim Kissing-Number-Problem im elfdimensionalen Raum fand das System eine neue Anordnung mit 593 Kugeln und verbesserte damit den bisherigen Rekord. Das ist nicht nur symbolisch, sondern ein echter Beitrag zur mathematischen Forschung.

Wo AlphaEvolve an Grenzen stößt

Trotz der Erfolge bleibt AlphaEvolve nicht allmächtig. Der Ansatz funktioniert nur dort, wo Probleme sich algorithmisch beschreiben und automatisiert bewerten lassen. In naturwissenschaftlichen Disziplinen, wo Experimente und physikalische Tests entscheidend sind, fehlt die Grundlage für die Bewertung durch den Agenten. DeepMind arbeitet daher an Hybridlösungen: Sprachmodelle liefern erste Hypothesen, strukturierte Tests übernehmen die Prüfung – ein Zusammenspiel von Kreativität und Systematik.

AUSBLICK

Algorithmisches Denken ohne Menschen?

AlphaEvolve ist mehr als ein weiteres KI-Tool. Es ist ein erster Schritt in eine Zukunft, in der Maschinen nicht nur umsetzen, sondern mitdenken – und zwar auf ihre eigene Weise. Wer heute Software schreibt, entwickelt bald vielleicht nur noch die Problemstellung, den Rest erledigt der Agent. Ob das effizienter, kreativer oder gar gefährlicher ist, bleibt offen. Doch eines ist klar: Wenn eine KI beginnt, Algorithmen zu erfinden, die wir weder geschrieben noch vollständig verstehen, stehen wir nicht nur vor technischen, sondern auch konzeptionellen Fragen. Vielleicht lernen wir dabei auch, dass maschinelle Intelligenz anders – aber nicht unbedingt schlechter – denkt als wir.

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KURZFASSUNG

  • Google DeepMind hat mit AlphaEvolve einen KI-Agenten vorgestellt, der eigenständig neue Algorithmen entwickelt und optimiert.
  • Durch den Einsatz von Gemini-Sprachmodellen und evolutionären Algorithmen erzielt das System beeindruckende Verbesserungen in Software und Mathematik.
  • AlphaEvolve zeigte in Tests Fortschritte bei Google-Systemen wie „Borg“ und beeindruckte durch mathematische Entdeckungen.
  • Obwohl der KI-Agent noch Grenzen hat, deutet sich eine neue Ära der algorithmischen Innovation an.

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