X-Nutzer empört: KI-Training auf User-Posts ohne Zustimmung?

Plattform X ändert Nutzungsbedingungen und erlaubt KI-Training auf allen User-Posts.

Zusammenfassung | Caramba, 23.10.24
x Nutzungbedingungen
Flux Schnell | All-AI.de

Worum geht es?

Mit einer überraschenden Änderung der Nutzungsbedingungen sorgt X, das Unternehmen hinter der beliebten Plattform (ehemals Twitter), für große Aufregung unter den Nutzern. Ab dem 15. November 2024 sollen alle Posts auf X nicht nur öffentlich zugänglich bleiben, sondern auch zur Schulung von KI-Modellen genutzt werden dürfen. Diese Änderung trifft bei vielen auf Unverständnis und Widerstand, besonders bei Künstlern und Kreativen, die fürchten, dass ihre Werke ohne ihre Zustimmung für die KI-Entwicklung herangezogen werden.

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Eine kontroverse Änderung

Die neuen Bedingungen von X enthalten eine klare Ansage: Alle Inhalte, die auf der Plattform geteilt werden, können in Zukunft auch zum Training von KI- und Machine-Learning-Modellen verwendet werden. „Durch das Posten oder Anzeigen von Inhalten auf oder über unsere Dienste, gewährt ihr uns eine weltweite, nicht-exklusive, gebührenfreie Lizenz“, heißt es im neuen Nutzungsvertrag. Diese Lizenz erstreckt sich auch auf die Nutzung der Daten für KI-Schulungen.

Das bedeutet im Klartext: Wer die Plattform weiterhin nutzt, akzeptiert, dass seine Posts und Tweets als Datengrundlage für KI-Modelle herangezogen werden können. Während manche Nutzer dies als logischen Schritt in einer zunehmend KI-getriebenen Welt sehen, äußern viele andere massive Bedenken.

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Künstler und Privatnutzer sind besorgt

Besonders betroffen fühlen sich Künstler und Kreative, die sich Sorgen machen, dass ihre Werke ohne ihr Einverständnis zur Entwicklung von KI-Systemen genutzt werden, die möglicherweise in der Zukunft ihre Jobs gefährden könnten. „Ich möchte nicht, dass meine Kunst einfach so in einer KI landet, die irgendwann in der Lage ist, meine Arbeit zu replizieren“, schrieb ein Künstler in einem der zahlreichen Threads, die sich derzeit auf X zu diesem Thema finden.

Aber auch viele Privatnutzer sind alarmiert. Sie haben Angst, dass persönliche Fotos und Informationen, die sie auf X geteilt haben, für KI-Zwecke missbraucht werden könnten. Einige berichten bereits von einer regelrechten „Löschaktion“, bei der sie ihre Fotos und Posts von der Plattform entfernen.

Rechtliche Stolpersteine und Unklarheiten

Sollten Nutzer mit den neuen Regeln nicht einverstanden sein, bleibt ihnen laut X nur die Möglichkeit, ihre Inhalte zu löschen oder die Plattform zu verlassen. Eine rechtliche Auseinandersetzung wird in den neuen Nutzungsbedingungen explizit geregelt: Alle Streitfälle sollen vor dem Bezirksgericht für den Norden von Texas oder in örtlichen Gerichten von Tarrant County, Texas, verhandelt werden – ein Gericht, das bereits in mehreren rechtlichen Auseinandersetzungen rund um X und CEO Elon Musk involviert ist.

Änderungen in den Datenschutzeinstellungen?

Vor den neuen Nutzungsbedingungen konnten Nutzer der Nutzung ihrer Daten für das KI-Training widersprechen. Eine einfache Einstellung unter „Datenschutz und Sicherheit“ ermöglichte es, den Zugriff zu blockieren. Ob diese Funktion weiterhin bestehen bleibt, ist jedoch fraglich. Das Unternehmen hält sich diesbezüglich bisher bedeckt.

Alex Fink, CEO des KI-basierten News-Portals Otherweb, weist darauf hin, dass X im Vergleich zu anderen Plattformen besonders klar aufzeigt, wie die Daten genutzt werden. „Die neuen Bedingungen lassen keinen Interpretationsspielraum“, so Fink. Dennoch bleibt unklar, ob alle Inhalte wirklich automatisch für die KI genutzt werden oder ob die Nutzer noch einen gewissen Einfluss darauf haben.

Ausblick

Mit der Änderung der Nutzungsbedingungen hat X eine kontroverse Debatte über Datenschutz und die Nutzung von Inhalten für KI-Trainingsdaten entfacht. Viele Nutzer, besonders aus der kreativen Branche, sind verärgert und besorgt, dass ihre Werke und Daten ohne Zustimmung verwendet werden. Ob dies langfristig zu einem Nutzerschwund auf der Plattform führen wird, bleibt abzuwarten.

Profilbild AI Caramba

Short

  • X erlaubt ab November 2024 die Nutzung aller Posts für KI-Training.
  • Künstler und Kreative fürchten, dass ihre Werke ohne Zustimmung verwendet werden.
  • Viele Nutzer sind besorgt um den Datenschutz und entfernen ihre Inhalte.
  • Rechtliche Streitigkeiten sollen vor einem texanischen Gericht verhandelt werden.

Quellen:

1. CNN

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