Der Browser der Zukunft?
Opera Neon ist da und er kann mehr als nur surfen. Eine neue Ära des Internets beginnt, doch sie hat ihren Preis.

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EINLEITUNG
Die Ära der kostenlosen Webbrowser könnte vor einem Wandel stehen. Das norwegische Unternehmen Opera hat mit Neon einen neuen Browser gestartet, der auf künstlicher Intelligenz basiert und auf ein monatliches Abonnement setzt. Für 19,90 Dollar erhalten Nutzer einen sogenannten agentischen Browser, der nicht nur Webseiten anzeigt, sondern aktiv Aufgaben erledigt. Opera positioniert sich damit in einem aufstrebenden Markt und fordert etablierte Anbieter und neue KI-Spezialisten gleichermaßen heraus.
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Der Browser als persönlicher Assistent
Opera Neon definiert das Surfen neu, indem die Software zu einem eigenständigen Helfer wird. Statt sich manuell durch Webseiten zu klicken, können Nutzer dem Browser Anweisungen geben. Er füllt dann selbstständig Formulare aus, vergleicht Produktdaten über mehrere Online-Shops hinweg oder schreibt auf Befehl Programmiercode. Das Herzstück dieser lokalen Automatisierung ist die "Do"-Funktion, die direkt auf dem Gerät des Nutzers arbeitet und keine Daten in die Cloud sendet.
Ergänzt wird diese Funktion durch zwei weitere Module. Ein Chat-Modul erlaubt die direkte Kommunikation mit der KI, die den Kontext der geöffneten Webseiten versteht und darauf reagieren kann. Das "Make"-Modul wiederum nutzt Cloud-basierte KI-Agenten für komplexere Aufträge. So kann der Browser über Nacht eigenständig Berichte erstellen, Webseiten entwerfen oder sogar einfache Spiele programmieren, während der Rechner des Nutzers ausgeschaltet ist.
Datenschutz als europäisches Verkaufsargument
Opera hebt den Datenschutz als zentrales Merkmal von Neon hervor, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Die Verarbeitung sensibler Aufgaben im "Do"-Modul findet ausschließlich lokal statt, was die Privatsphäre der Nutzer schützen soll. Anstatt den Bildschirminhalt zu analysieren, wie es bei manchen Wettbewerbern der Fall ist, zerlegt Neon Webseiten in ihre strukturellen Bestandteile, um mit ihnen zu interagieren.
Für rechenintensive Aufgaben, die das "Make"-Modul übernimmt, setzt das Unternehmen auf Serverstandorte innerhalb Europas. Diese werden in abgeschirmten virtuellen Maschinen ausgeführt, um den strengen europäischen Datenschutzrichtlinien zu entsprechen. Welche spezifischen KI-Modelle im Hintergrund arbeiten, hat Opera bislang jedoch nicht offengelegt. Mit diesem Fokus auf Sicherheit und lokale Verarbeitung versucht das Unternehmen, besonders datenschutzbewusste Nutzer in Europa anzusprechen.
Ein teurer Angriff auf einen umkämpften Markt
Opera betritt mit Neon ein zunehmend umkämpftes Feld. Spezialisierte Anbieter wie Perplexity mit seinem Comet-Browser oder The Browser Company mit Dia arbeiten bereits an ähnlichen Konzepten. Auch Schwergewichte wie OpenAI und Google mischen mit: OpenAI plant einen eigenen Browser mit dem "Operator"-Agenten, während Google seinen Chrome-Browser stetig mit Gemini-Funktionen erweitert und Microsoft den Copiloten in Edge integriert.
Das Bezahlmodell von Opera ist in diesem Umfeld eine riskante Strategie. Während die meisten Anbieter auf kostenlose Basisversionen setzen, richtet sich Neon von Beginn an zahlende "Power-User". Der Erfolg des Browsers wird davon abhängen, ob die Automatisierungsfunktionen in der Praxis so zuverlässig sind, dass Nutzer bereit sind, für ein völlig neues Surferlebnis monatlich zu bezahlen.
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KURZFASSUNG
- Opera hat am 30. September 2025 seinen KI-Browser Neon für 19,90 Dollar monatlich gelauncht und konkurriert damit mit Perplexity Comet und anderen agentischen Browsern.
- Neon kann eigenständig Aufgaben übernehmen, Formulare ausfüllen, Code schreiben und Webseiten erstellen, wobei der Datenschutz durch lokale Verarbeitung und europäische Server betont wird.
- Der Browser richtet sich an "Power-User" mit einem Premium-Abonnement-Modell, während Konkurrenten wie OpenAI, Google und Microsoft ebenfalls KI-Browser entwickeln.
- Opera setzt auf drei Kernmodule (Chat, Do, Make) und verspricht, dass die KI-Agenten auch offline weiterarbeiten können.