Meta kauft Manus: Die Ära der KI-Agenten in Messengern beginnt
Durch die Übernahme des Startups Manus wandelt Mark Zuckerberg Instagram und WhatsApp in mächtige Assistenten für den digitalen Alltag um.

Mark Zuckerberg rüstet seine Messenger-Dienste massiv auf. Mit der Milliardenübernahme des Startups Manus integriert Meta leistungsfähige KI-Agenten in WhatsApp und Instagram, die künftig komplexe Aufgaben wie Reisebuchungen oder Softwareprogrammierung vollautomatisch für Nutzer erledigen.
Der milliardenschwere Vorstoß in die Welt der Agenten
Meta schließt das Jahr 2025 mit einer strategischen Großakquisition ab. Für eine Summe von über zwei Milliarden US-Dollar übernimmt der Konzern das junge Unternehmen Manus, das sich innerhalb weniger Monate zu einem führenden Akteur für sogenannte Allzweck-Agenten entwickelt hat. Unter diesen Agenten versteht man eine handlungsfähige künstliche Intelligenz, die nicht nur Texte schreibt, sondern eigenständig digitale Werkzeuge bedient und Ziele ohne menschliche Zwischenschritte erreicht.
Diese Investition ist Teil einer breiteren Strategie, um im Wettbewerb mit OpenAI und Microsoft die Führung zu übernehmen. Manus meldete zuletzt einen jährlichen Umsatz von 125 Millionen Dollar und verfügt über eine loyale Basis zahlender Nutzer. Für Meta ist es bereits die fünfte Übernahme im Bereich der künstlichen Intelligenz innerhalb eines Jahres, was den enormen finanziellen Druck in der Branche verdeutlicht.
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Was Manus von gewöhnlichen Chatbots unterscheidet
Die Technologie von Manus stellt eine Zäsur in der Entwicklung von Assistenzsystemen dar. Während herkömmliche Sprachmodelle lediglich Antworten auf Fragen formulieren, agiert Manus proaktiv. Das System kann Browser steuern, Dateien verwalten und komplexe Arbeitsabläufe in Programme wie Excel oder Entwicklungsumgebungen integrieren. Nutzer müssen lediglich ein Endergebnis definieren, woraufhin die KI die notwendigen Teilschritte plant und ausführt.
In der Praxis bedeutet dies, dass die Software eigenständig Marktanalysen erstellt, Flugverbindungen prüft oder lauffähigen Programmcode schreibt. Laut Unternehmensangaben hat die Technologie bereits über 80 Millionen virtuelle Rechner instanziiert, um Aufgaben für Anwender zu bewältigen. Diese Fähigkeit, fertige Arbeitsergebnisse statt nur Textantworten zu liefern, ist das Kernstück der Akquisition.
WhatsApp und Instagram werden zu aktiven Assistenten
Die Integration in die bestehenden Plattformen von Meta soll die Art der Kommunikation grundlegend verändern. Zukünftig fungieren WhatsApp und Instagram nicht mehr nur als Nachrichtenkanäle, sondern als aktive Dienstleister. Ein Nutzer könnte im Chat anweisen, ein Abendessen für vier Personen zu organisieren, woraufhin die KI ein Restaurant sucht, die Verfügbarkeit prüft und die Reservierung abschließt.
Meta plant, diese Funktionen tief in die Benutzeroberflächen einzubetten. Damit entwickelt sich das Unternehmen weg von einer reinen Werbeplattform hin zu einem Anbieter für automatisierte Produktivität im Alltag. Experten erwarten, dass diese Form der agentenbasierten Automatisierung die Nutzerbindung in den Messenger-Diensten massiv erhöhen wird.
Geopolitische Hürden und technische Neuausrichtung
Die Übernahme birgt jedoch politische Sprengkraft, da Manus ursprüngliche Wurzeln in China hat und zuletzt von Singapur aus agierte. Als Bedingung für den Deal muss das Startup sämtliche Verbindungen zu chinesischen Investoren und Infrastrukturen kappen. Dies ist notwendig, um den strengen Sicherheitsvorgaben der US-Regulierungsbehörden zu entsprechen und den Technologietransfer zu kontrollieren.
Mit diesem Schritt sichert sich Meta nicht nur wertvolles Know-how, sondern entzieht dem asiatischen Markt auch ein wichtiges Talentzentrum. Die Leitung der KI-Sparte liegt bei Alexandr Wang, der nach der Beteiligung an Scale AI eine zentrale Rolle im Konzern übernimmt. Die schnelle Abwicklung der Verhandlungen innerhalb weniger Tage zeigt, wie dringlich Meta den Zugriff auf diese Form der autonomen Intelligenz eingestuft hat.