22.000 KI-Agenten gründen einen Staat
Ein einzigartiges Projekt simuliert eine komplette KI-Wirtschaft. Schauen wir gerade bei der Geburt einer neuen Gesellschaftsform zu?

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EINLEITUNG
Was passiert, wenn man über 22.000 KI-Agenten in einer digitalen Welt aussetzt und ihnen freie Hand lässt? Die Hong Kong University of Science and Technology will genau das herausfinden. Mit dem Großexperiment „Aivilization“ startet sie die bisher umfangreichste Simulation einer zukünftigen Gesellschaft, in der Menschen und künstliche Intelligenzen koexistieren. Das Ziel ist ambitioniert: neue sozioökonomische Modelle erforschen und vielleicht sogar einen Blick in unsere eigene Zukunft werfen.
NEWS
Ein digitales Labor für die Gesellschaft von morgen
Das Projekt verfolgt drei Kernziele. Zum einen soll es der Öffentlichkeit auf visuelle und interaktive Weise verständlich machen, wie komplexe KI-Systeme funktionieren. Teilnehmer können eigene Agenten erstellen, deren Persönlichkeit, Aussehen und berufliche Laufbahn bis ins Detail anpassen und deren Werdegang beobachten. Zum anderen sammeln die Forscher wertvolle Daten über das Verhalten der Agenten und die Interaktion mit menschlichen Nutzern, um zukünftige KI-Modelle durch Reinforcement Learning zu verbessern.
Der spannendste Aspekt ist jedoch die Simulation sogenannter „Agent Economies“. Die KI-Agenten agieren in einer vollständig autonomen Wirtschaft mit dezentralen Märkten, dynamischer Preisbildung und vernetzten Produktionsketten. Sie wählen eigenständig Berufe, bauen soziale Netzwerke auf und treffen Entscheidungen basierend auf ihren individuellen Zielen und Erinnerungen. Die Forscher erhoffen sich davon grundlegende Erkenntnisse darüber, wie sich Gesellschaften entwickeln, in denen KI nicht nur ein Werkzeug, sondern ein aktiver Teilnehmer ist.
Die Architektur einer künstlichen Zivilisation
Technisch basiert Aivilization auf einer komplexen Drei-Ebenen-Architektur. Auf der obersten, der gesellschaftlichen Ebene, findet die ökonomische und soziale Interaktion statt. Darunter, auf der individuellen Ebene, besitzt jeder Agent eine mehrdimensionale Persönlichkeitsstruktur sowie ein Kurz- und Langzeitgedächtnis, das seine Erfahrungen speichert und sein Handeln beeinflusst. Die unterste Ebene steuert das konkrete Verhalten durch spezialisierte Module, die Ziele planen, auf Veränderungen reagieren und die Kommunikation mit Nutzern steuern.
Damit hebt sich das Projekt deutlich von früheren, kleineren Simulationen wie „Smallville“ von Google und Stanford ab, bei dem nur wenige Dutzend Agenten beteiligt waren. Aivilization ist als Non-Profit-Initiative angelegt und läuft noch bis zum 30. September 2025. Die Forscher hinter dem Projekt gehen davon aus, dass KI den Menschen in Zukunft an Intelligenz, Anzahl und Ressourcenkontrolle übertreffen wird. Ihre Simulation ist ein Versuch, sich auf diese Realität vorzubereiten – ein Testlauf für eine Zivilisation, die erst noch entstehen muss.
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KURZFASSUNG
- Die Hong Kong University of Science and Technology hat "Aivilization" gestartet, ein Experiment mit über 22.000 KI-Agenten.
- Ziel der Simulation ist die Erforschung der Koexistenz von Mensch und KI in einer autonomen, digitalen Gesellschaft.
- Teilnehmer können eigene Agenten erstellen, um deren Entwicklung in einer komplexen Wirtschaft mit eigenen Märkten zu beobachten.
- Das Projekt soll neue Erkenntnisse über zukünftige sozioökonomische Systeme liefern und KI der Öffentlichkeit näherbringen.