ChatGPT Atlas ist mehr als ein Webbrowser
Vergessen Sie Lesezeichen und Tabs: Atlas merkt sich alles und erledigt Aufgaben im Hintergrund.

OpenAI bricht aus der Chatbot-Ecke aus und startet mit „ChatGPT Atlas“ einen eigenen Webbrowser. Das neue Tool integriert Künstliche Intelligenz direkt in die alltägliche Internetnutzung und soll die Art, wie Anwender im Web arbeiten, grundlegend verändern. Mit dem Launch greift das Unternehmen den Suchmaschinen-Giganten Google frontal an. Die neue Software ist ab sofort für macOS verfügbar.
Der Browser als persönlicher Super-Assistent
Atlas versteht sich nicht nur als Werkzeug zum Anzeigen von Webseiten, sondern als intelligente Arbeitsoberfläche. Das Kernstück bildet eine seitenleistenbasierte Chat-Konversation, die den Nutzer kontextbezogen unterstützt. Anwender stellen Fragen zur gerade geöffneten Seite, fordern sofortige Zusammenfassungen an oder lassen sich Quellen anzeigen, ohne das Fenster zu wechseln.
Die Entwickler integrieren weitere hilfreiche Funktionen für einen flüssigeren Ablauf. Der sogenannte „Cursor Chat“ erlaubt es, Texte direkt in Online-Formularen oder E-Mail-Entwürfen mit KI-Hilfe zu bearbeiten. Selbst administrative Aufgaben erledigt Atlas nach Sprachbefehl: Anwender müssen nur sagen, „Räume meine Tabs auf“, und die Software führt die Anweisung aus.
Quelle:OpenAI
Autonomie durch Agent Mode und Gedächtnis
OpenAI führt mit Atlas den lange erwarteten "Agent Mode" ein, der für Plus- und Business-Kunden zugänglich ist. In diesem Modus arbeitet der Browser nicht nur mit dem Anwender, sondern für ihn. Der KI-Agent plant selbstständig mehrstufige Aufgaben, erledigt Recherchen und steuert parallel mehrere Tabs, um Arbeitsabläufe zu automatisieren.
Ein zweiter entscheidender Baustein ist die optionale Memory-Funktion. Der Browser speichert Präferenzen und besuchte Webseiten, um künftige Hilfestellungen zu personalisieren. Nutzer können den KI-Agenten zum Beispiel beauftragen, auf Basis der zuletzt angesehenen Kochrezepte einen Wochenplan zu erstellen und direkt die benötigten Artikel zu bestellen. Trotz der Autonomie behalten Anwender zu jeder Zeit die Kontrolle und müssen kritischen Aktionen des Agenten explizit zustimmen.
Der Kampf um die Hoheit des Internets
Der Launch positioniert OpenAI eindeutig gegen den bisherigen Platzhirsch Google. Mit der Verknüpfung von Browser, Suche und KI-Assistenz attackiert das Unternehmen zwei zentrale Geschäftsfelder des Alphabet-Konzerns auf einmal. Der Wettbewerb um die Vorherrschaft im Web verschärft sich damit massiv, denn auch Google rüstet seine Produkte mit dem Gemini-Modell auf.
OpenAI verfolgt eine klare, langfristige Strategie. Das Ziel geht weit über einen einfachen Browser hinaus: Atlas soll sich zum „Betriebssystem für das Leben“ entwickeln und somit die zentrale Schnittstelle des Nutzers zum digitalen Alltag bilden. Die Entwicklung zeigt, dass die großen Tech-Firmen den Kampf um die nächste Ära des Internets nun direkt auf der Nutzeroberfläche führen.
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