Tinker: Das KI-Tool für jedermann?
Die ehemalige OpenAI-Technikchefin Mira Murati bringt ihr erstes Produkt auf den Markt und fordert die KI-Elite mit einem neuen Ansatz heraus.

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EINLEITUNG
Die ehemalige Technikchefin von OpenAI, Mira Murati, tritt aus dem Schatten ihres früheren Arbeitgebers. Mit ihrem Startup Thinking Machines Lab hat sie nun das erste Produkt vorgestellt. Die Plattform namens „Tinker“ soll einen bisher teuren und komplexen Prozess in der KI-Entwicklung radikal vereinfachen. Damit fordert das mit zwölf Milliarden Dollar bewertete Unternehmen nicht nur OpenAI heraus, sondern will den Zugang zu leistungsstarker künstlicher Intelligenz für eine breitere Masse an Entwicklern öffnen.
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Ein Werkzeugkasten für KI-Modelle
Tinker ist eine cloudbasierte Plattform, die das sogenannte Fine-Tuning von KI-Modellen automatisiert. Dieser Prozess ermöglicht es, bereits trainierte Modelle für sehr spezifische Aufgaben anzupassen, ohne sie von Grund auf neu entwickeln zu müssen. Bislang war das für viele Unternehmen ein kostspieliges und technisch aufwendiges Unterfangen, das eigene Hochleistungsrechner und spezialisiertes Wissen erforderte.
Thinking Machines Lab nutzt hierfür eine Technik namens LoRA (Low-Rank Adaptation), die den Bedarf an Rechenleistung und somit auch die Kosten deutlich senkt. Zum Start unterstützt die Plattform offene Sprachmodelle wie Llama von Meta oder Qwen von Alibaba. Entwickler können über eine einfache Programmierschnittstelle darauf zugreifen, ihre Anpassungen vornehmen und die verfeinerten Modelle anschließend für eigene Projekte herunterladen und frei verwenden.
Quelle: Tinker
Ein Team aus KI-Schwergewichten
Der beeindruckende Wert des Startups erklärt sich vor allem durch das Team, das Mira Murati um sich versammelt hat. Viele hochkarätige Forscher und Entwickler von OpenAI, Meta und Mistral sind ihr gefolgt. Darunter finden sich Namen wie John Schulman, ein Mitgründer von OpenAI, der nun als leitender Wissenschaftler fungiert, und Barret Zoph als Technikchef.
Diese Konzentration an Expertise soll die Qualität der Produkte sicherstellen. Erste Tester berichten, dass Tinker bereits jetzt leistungsfähiger und einfacher zu bedienen sei als vergleichbare Angebote. Das Vertrauen der Investoren scheint groß: Schon im Juli 2025 sammelte das Unternehmen zwei Milliarden Dollar ein, ohne zu diesem Zeitpunkt ein fertiges Produkt vorweisen zu können.
Offener als die Konkurrenz
Thinking Machines Lab möchte sich bewusst von Unternehmen wie OpenAI abgrenzen. Statt auf geschlossene Systeme zu setzen, konzentriert sich das Startup auf anpassbare KI und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Transparenz spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ein Großteil der entwickelten Produkte soll als Open-Source veröffentlicht werden, um Forschung und Entwicklung in der gesamten Branche voranzutreiben. Dieser Ansatz, kombiniert mit der Demokratisierung des Fine-Tunings, könnte die Art und Weise, wie KI-Anwendungen entwickelt werden, nachhaltig verändern.
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KURZFASSUNG
- Thinking Machines Lab unter Führung von Mira Murati hat mit „Tinker“ sein erstes Produkt vorgestellt, das Entwicklern ermöglicht, große KI-Modelle per Fine-Tuning einfach anzupassen.
- Die Plattform nutzt LoRA-Technik, um Kosten und Rechenaufwand drastisch zu senken, und unterstützt Open-Source-Modelle wie Meta Llama und Alibabas Qwen.
- Das Team, bestehend aus ehemaligen OpenAI-Forschern rund um John Schulman und Barret Zoph, sicherte sich bereits eine Bewertung von 12 Milliarden US-Dollar bei einer 2-Milliarden-Dollar-Seed-Finanzierung.
- Tinker steht zunächst kostenlos zur Verfügung und soll künftig Gebührenmodelle einführen, während das Unternehmen seine Forschungsergebnisse offenlegen und Open-Source-Komponenten fördern will.
QUELLEN
- WIRED: Mira Murati’s Stealth AI Lab Launches Its First Product
- SiliconANGLE: Thinking Machines launches Tinker language model fine-tuning service
- Fortune: Former OpenAI CTO Mira Murati unveils Thinking Machines Lab
- TechCrunch: Mira Murati’s Thinking Machines Lab is worth $12B in seed round
- VentureBeat: Thinking Machines’ first official product is here – meet Tinker