ChatGPT verbraucht mehr Strom als gedacht – oder doch nicht?
Frühere Berechnungen sahen ChatGPT als Energiefresser, doch neue Daten erzählen eine andere Geschichte.

Flux Schnell | All-AI.de
EINLEITUNG
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und ist aus vielen Bereichen des täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken. Ein prominentes Beispiel ist ChatGPT von OpenAI, ein KI-basierter Chatbot, der in der Lage ist, menschenähnliche Texte zu generieren. Mit der zunehmenden Verbreitung solcher Technologien rückt jedoch auch der Energieverbrauch in den Fokus. Frühere Studien legten nahe, dass eine Anfrage an ChatGPT deutlich mehr Strom verbraucht als eine herkömmliche Google-Suche. Aktuelle Untersuchungen zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild.
NEWS
Frühere Schätzungen: Hoher Energiebedarf pro Anfrage
Im Jahr 2024 berichtete das Analyseportal BestBrokers, dass eine einzelne Anfrage an ChatGPT etwa 2,9 Wattstunden (Wh) Strom verbrauche, während eine Google-Suchanfrage lediglich bei etwa 0,3 Wh liege. Diese Zahlen implizierten, dass ChatGPT-Anfragen nahezu den zehnfachen Energiebedarf einer Google-Suche haben. Hochgerechnet auf ein Jahr ergab sich daraus ein Stromverbrauch von über einer Terawattstunde, was jährlichen Kosten von rund 140 Millionen US-Dollar entspräche.
Aktuelle Studien: Geringerer Verbrauch als angenommen
Eine neuere Studie des Forschungsinstituts Epoch AI stellt diese hohen Schätzungen jedoch infrage. Demnach verbraucht eine typische ChatGPT-Anfrage lediglich etwa 0,3 Wh, was dem Energiebedarf einer fünfminütigen Nutzung eines Laptops entspricht. Diese Reduktion im Vergleich zu früheren Schätzungen wird auf effizientere Modelle und Hardware sowie präzisere Berechnungsmethoden zurückgeführt.
Faktoren, die den Energieverbrauch beeinflussen
Der tatsächliche Energieverbrauch von ChatGPT variiert je nach Nutzungsszenario. Während einfache Anfragen mit geringem Textumfang bei etwa 0,3 Wh liegen, können komplexere Eingaben mit größerem Datenvolumen den Verbrauch auf bis zu 2,5 Wh erhöhen. In Extremfällen, beispielsweise bei sehr umfangreichen Berechnungen oder Textgenerierungen, kann der Energiebedarf sogar bis zu 40 Kilowattstunden betragen, was dem einminütigen Stromverbrauch eines durchschnittlichen US-Haushalts entspricht.
Vergleich mit anderen Diensten und Gesamtauswirkungen
Obwohl neuere Studien einen geringeren Energieverbrauch pro Anfrage nahelegen, bleibt der kumulative Energiebedarf von ChatGPT aufgrund der hohen Nutzungszahlen beträchtlich. Mit täglich einer Milliarde verarbeiteter Anfragen summiert sich der jährliche Stromverbrauch auf über eine Terawattstunde. Zum Vergleich: Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von etwa 3,13 Millionen Elektrofahrzeugen oder übersteigt den gesamten Stromverbrauch kleinerer Länder wie Gibraltar.
AUSBLICK
Die Effizienz steigt!
Die Diskussion um den Energieverbrauch von KI-Systemen wie ChatGPT ist komplex und von vielen Variablen abhängig. Während frühere Schätzungen einen hohen Energiebedarf pro Anfrage nahelegten, deuten neuere Studien auf einen deutlich geringeren Verbrauch hin. Dennoch bleibt der Gesamtenergieverbrauch aufgrund der massiven Nutzung erheblich. Es ist daher essenziell, kontinuierlich an der Effizienz dieser Systeme zu arbeiten und gleichzeitig das Bewusstsein für deren ökologische Auswirkungen zu schärfen.
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KURZFASSUNG
- Frühere Schätzungen legten nahe, dass ChatGPT pro Anfrage bis zu zehnmal mehr Strom verbraucht als eine Google-Suche.
- Neue Studien zeigen jedoch, dass der tatsächliche Verbrauch oft deutlich niedriger ist – in vielen Fällen nur 0,3 Wh pro Anfrage.
- Der Gesamtstromverbrauch bleibt dennoch hoch, da täglich Milliarden von Anfragen verarbeitet werden.
- Der Energieverbrauch variiert je nach Anfrage: Einfache Texte sind sparsamer, komplexe Berechnungen können bis zu 40 kWh verbrauchen.
- Der massive KI-Strombedarf zeigt die Notwendigkeit effizienterer Modelle und nachhaltiger Rechenzentren auf.