Ein Doktor sagt die Gesundheit voraus

KI-Orakel sagt deine Gesundheit voraus

Ein neues KI-Modell sagt Krankheiten Jahre im Voraus voraus. So funktioniert die Wettervorhersage für den menschlichen Körper.

Ein Doktor sagt die Gesundheit voraus
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EINLEITUNG

Was, wenn der nächste Arztbesuch nicht nur den aktuellen Zustand bewertet, sondern auch eine verlässliche Prognose für das nächste Jahrzehnt liefert? Eine Art Wettervorhersage für die persönliche Gesundheit. Genau das verspricht ein neues KI-Modell namens Delphi-2M, entwickelt von einem internationalen Forscherteam. Es analysiert Gesundheitsdaten, um die Wahrscheinlichkeit für über 1.000 verschiedene Krankheiten vorherzusagen und könnte damit die präventive Medizin grundlegend verändern.

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Mehr als nur Wettervorhersage für den Körper

Die Technologie hinter Delphi-2M ähnelt der von bekannten Sprachmodellen wie ChatGPT. Statt jedoch Wortsequenzen in Sätzen vorherzusagen, lernt die KI, Muster im Verlauf von Krankengeschichten zu erkennen. Sie wurde mit den anonymisierten Gesundheitsdaten von über 400.000 Menschen aus der britischen UK Biobank trainiert, die Krankenhausaufenthalte, Arztberichte und Informationen zum Lebensstil umfassen. So kann das Modell berechnen, welches gesundheitliche "Ereignis" als Nächstes mit welcher Wahrscheinlichkeit eintritt.

Um die Zuverlässigkeit zu testen, validierten die Forscher das Modell anschließend mit einem noch größeren Datensatz von 1,9 Millionen Menschen aus Dänemark. Die Ergebnisse waren beeindruckend präzise. Wenn das Modell ein Risiko von eins zu zehn für eine bestimmte Krankheit im nächsten Jahr vorhersagte, trat dieser Fall auch tatsächlich bei etwa einem von zehn Patienten ein. Besonders gut funktioniert die Vorhersage bei Krankheiten mit klarem Verlauf wie Typ-2-Diabetes, Herzinfarkten oder Sepsis.

Vom Labor in die Arztpraxis?

Der praktische Nutzen einer solchen Technologie liegt auf der Hand. Ähnlich wie heute Statine auf Basis einer Risikoberechnung für Herzinfarkte verschrieben werden, könnten Ärzte künftig gezielte Präventionsmaßnahmen für Hochrisikopatienten einleiten, lange bevor eine Krankheit ausbricht. Das könnten Medikamente sein, aber auch spezifische Empfehlungen, wie die Reduzierung des Alkoholkonsums bei einem prognostizierten Risiko für Lebererkrankungen. Darüber hinaus ließe sich der Bedarf an medizinischen Ressourcen, etwa für Herzoperationen in einer bestimmten Region im Jahr 2030, besser planen.

Bis Delphi-2M im Klinikalltag ankommt, wird es allerdings noch dauern. Die Forscher betonen, dass es sich um Grundlagenforschung handelt. Das Modell muss weiter verfeinert, getestet und reguliert werden. Zudem weist der ursprüngliche Trainingsdatensatz der UK Biobank eine gewisse Verzerrung auf, da er hauptsächlich Daten von Menschen zwischen 40 und 70 Jahren enthält. Das Modell markiert dennoch den Beginn einer neuen Herangehensweise, um den Verlauf von menschlicher Gesundheit und Krankheit im großen Stil zu verstehen.

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KURZFASSUNG

  • Ein neues KI-Modell namens Delphi-2M kann das Risiko für über 1.000 Krankheiten über Jahre hinweg vorhersagen.
  • Die Technologie funktioniert ähnlich wie eine Wettervorhersage und liefert Wahrscheinlichkeiten basierend auf Mustern in anonymisierten Gesundheitsdaten.
  • Ziel des Modells ist es, präventive Medizin zu ermöglichen und die Planung im Gesundheitswesen zu optimieren.
  • Obwohl es sich noch um Forschung handelt, markiert die Technologie einen wichtigen Schritt für die personalisierte Medizin der Zukunft.

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