Ein ICE fährt in die Zukunft

Bahn digital: Pünktlich dank KI, Highspeed und Quantenpower

Der Plan klingt ambitioniert: Mehr Zuverlässigkeit durch Digitalisierung und futuristische Technik. Was ist schon Realität, was bleibt Vision?

Ein ICE fährt in die Zukunft
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

Die Digitalvorständin der Deutschen Bahn, Daniela Gerd tom Markotten, gibt sich im Interview mit t3n.de optimistisch: Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und ein stabiles Mobilfunknetz sollen den Zugverkehr in Deutschland deutlich zuverlässiger machen. Schon bis Ende 2027 peilt die Bahn eine Pünktlichkeit von 75 bis 80 Prozent an. Die langfristige Vision reicht jedoch weiter – bis ins Jahr 2045.

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KI steuert Züge und erkennt Störungen

Schon heute unterstützt künstliche Intelligenz die Disponenten in S-Bahn-Netzen. Die Systeme erkennen mögliche Konflikte im Fahrplan frühzeitig und schlagen Alternativen vor, um Verspätungen zu vermeiden. Die KI lernt aus Echtzeitdaten und historischen Abläufen – und hilft so, den Verkehr flüssiger zu steuern. Gleichzeitig werden auch Wartungsarbeiten digitaler. Sensoren an Zügen liefern kontinuierlich Daten über den technischen Zustand, KI-Modelle erkennen Auffälligkeiten und machen Vorschläge für vorbeugende Reparaturen.

Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Vegetationskontrolle entlang der Strecken. Mithilfe von Streckenvideos und Satellitenbildern identifiziert ein System sturmanfällige Bäume oder wucherndes Grün, das den Verkehr gefährden könnte. Die Bahn will so schneller eingreifen können – bevor es zu Störungen kommt.

Highspeed-Daten statt Funklöcher

Ein großes Problem bleibt die Mobilfunkversorgung im Zug. Zwar wurden ICE-Züge mit leistungsfähigen Repeatern und mobilfunkdurchlässigen Fenstern nachgerüstet, trotzdem brechen Gespräche oder Streams unterwegs oft ab. In Mecklenburg-Vorpommern testet die Bahn daher ein neues Konzept: Entlang der Strecke stehen im Abstand von einem Kilometer kompakte Funkmasten, die das Mobilfunksignal kontinuierlich in den Zug leiten. Perspektivisch sollen bis zu 5 Gigabit pro Sekunde pro Zug möglich sein.

Die technische Grundlage dafür ist das neue Bahnfunksystem FRMCS, das in den kommenden Jahren das bestehende GSM-R-System ablösen soll. Gemeinsam mit den großen Mobilfunkanbietern arbeitet die Bahn an der dafür nötigen Infrastruktur. Neue Züge erhalten die passende Technik direkt ab Werk, Bestandszüge werden sukzessive nachgerüstet.

Quanten als Hoffnungsträger für 2045

Die ganz große Zukunftsmusik spielt allerdings in den Rechenzentren. Die Bahn erprobt zusammen mit Forschungspartnern Quantenalgorithmen, die den kompletten Zugverkehr in Echtzeit optimieren sollen. Klassische Computer stoßen bei der Vielzahl an Variablen schnell an ihre Grenzen. Quantencomputer könnten in Sekundenbruchteilen bessere Entscheidungen treffen – zum Beispiel bei der Umleitung eines verspäteten Zuges oder der optimalen Nutzung stark befahrener Knotenpunkte.

Der Nutzen dieser Technologie liegt allerdings noch in weiter Ferne. Solange Stellwerke ausfallen oder Weichen blockiert sind, nützt selbst der beste Algorithmus wenig. Zwischen der Zukunftsvision digitalisierter Pünktlichkeit und dem aktuellen Alltagserlebnis liegen oft noch Jahrzehnte – oder zumindest eine Anzeige, die hartnäckig „Zug verspätet“ meldet.

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KURZFASSUNG

  • Die Deutsche Bahn setzt auf Künstliche Intelligenz, um Verspätungen frühzeitig zu erkennen und flexibel gegenzusteuern.
  • Neue 5G-Funkmasten entlang der Strecken sollen Gigabit-Datenraten ermöglichen und das mobile Netz im Zug deutlich verbessern.
  • Quantencomputing-Projekte mit DLR und Partnern sollen langfristig komplexe Netz- und Fahrplanoptimierungen ermöglichen.
  • Bis 2027 soll das S3-Sanierungsprogramm die Pünktlichkeit auf 75–80 Prozent steigern, langfristig helfen digitale Technologien.

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