Eine KI spielt Schach

Superintelligenz: Das Ende der Arbeit?

Sam Altman erwartet bis 2030 eine KI, die uns in allem übertrifft. Eine neue Ära beginnt – und die meisten sind völlig unvorbereitet.

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gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

Das Ende dieses Jahrzehnts könnte einen technologischen Wendepunkt markieren. Sam Altman, der Chef von OpenAI, hat eine kühne Prognose abgegeben: Bis 2030 erwartet er die Entwicklung einer „Superintelligenz“. Diese künstliche Intelligenz soll den Menschen in allen kognitiven Bereichen übertreffen. Im Rahmen der Verleihung des Axel Springer Awards in Berlin warnte er vor den tiefgreifenden und schnellen Veränderungen, die dies insbesondere für die Arbeitswelt bedeuten wird.

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Ein Wettlauf der Prognosen

Altman steht mit seiner Einschätzung nicht allein da, sondern ist Teil eines wachsenden Konsenses unter KI-Forschern. Während er davon ausgeht, dass KI-Modelle bereits in wenigen Jahren zu wissenschaftlichen Entdeckungen fähig sein werden, die Menschen alleine nicht mehr schaffen können, verkürzen auch andere Experten ihre Zeitpläne drastisch. So sieht der Chef von Anthropic, Dario Amodei, eine KI bereits 2027 dem Menschen in fast allen Belangen überlegen. Demis Hassabis von Google DeepMind spricht ebenfalls nur noch von „ein paar Jahren“.

Diese beschleunigten Erwartungen basieren auf den jüngsten Durchbrüchen beim maschinellen Lernen, insbesondere bei selbstverbessernden Systemen. Altman selbst bezeichnete das Modell GPT-5 in vielerlei Hinsicht bereits als „klüger als ich und viele andere Menschen“. Die entscheidende Phase beginne, wenn eine KI eigenständig Wissen schafft – ein Punkt, den Altman als den Beginn der wahren Superintelligenz definiert.

40 Prozent aller Aufgaben vor der Übernahme

Die wohl brisanteste Folge dieser Entwicklung betrifft den Arbeitsmarkt. Altman prognostiziert, dass 30 bis 40 Prozent aller wirtschaftlichen Aufgaben „in nicht allzu ferner Zukunft“ von einer KI übernommen werden. Er betont dabei bewusst die Unterscheidung zwischen Aufgaben und kompletten Arbeitsplätzen. Nicht ganze Berufe würden sofort verschwinden, sondern spezifische Tätigkeiten innerhalb dieser Berufe würden automatisiert, was die Jobprofile grundlegend verändern wird.

Historisch gesehen habe sich etwa alle 75 Jahre die Hälfte aller Jobs stark gewandelt. Dieser Prozess werde sich durch KI nun massiv beschleunigen. Studien von Goldman Sachs warnen global vor 300 Millionen bedrohten Arbeitsplätzen. Auch wenn Altman Ängste vor einer feindseligen KI zu zerstreuen versucht und meint, eine AGI werde Menschen eher „wie liebende Eltern“ behandeln, rät er dringend zur Anpassung. Die wichtigste Fähigkeit sei es, zu lernen, wie man lernt und sich auf Veränderungen einstellt.

Deutschland im Wartemodus

Während die internationale Debatte über eine bevorstehende Superintelligenz an Fahrt gewinnt, agiert Deutschland auffallend zurückhaltend. Offizielle Planungen von Ministerien und Institutionen gehen weiterhin von einer schrittweisen KI-Integration bis 2035 aus und scheinen die Konvergenz der Experten auf einen Zeitrahmen zwischen 2027 und 2030 zu ignorieren. Aktuelle Prognosen zum Arbeitsmarkt berücksichtigen eine derartige Disruption kaum und warnen stattdessen weiterhin vor Fachkräfteengpässen.

Dieses Zögern steht im Kontrast zur Stimmung in der Bevölkerung und der Wirtschaft. Laut einer Ifo-Studie erwarten 27 Prozent der deutschen Unternehmen bis 2030 einen Stellenabbau durch KI, während fast jeder dritte Deutsche um seinen Arbeitsplatz fürchtet. Die rasante Entwicklung, die führende Köpfe der Branche vorzeichnen, findet in den strategischen Planungen hierzulande bisher kaum Widerhall.

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KURZFASSUNG

  • OpenAI-CEO Sam Altman prognostiziert den Durchbruch zur Superintelligenz bis 2030 und warnt vor der Automatisierung von 30-40 Prozent aller wirtschaftlichen Aufgaben.
  • Internationale KI-Experten korrigieren ihre AGI-Prognosen drastisch nach unten – von Jahrzehnten auf 2027-2030, während Deutschland noch mit gradueller Integration bis 2035 plant.
  • Fast jeder dritte Deutsche fürchtet um seinen Arbeitsplatz durch KI, 27 Prozent der Unternehmen erwarten Stellenabbau, aber nur fünf Prozent rechnen mit neuen Jobs.
  • Altman empfiehlt als Schutzstrategie das "Lernen des Lernens" und betont zwischenmenschliche Fähigkeiten als weiterhin unverzichtbar.

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