OpenAI enthüllt russische KI-Kampagne zur Bundestagswahl
Mit ChatGPT wollte Moskau Stimmung für die AfD machen – doch OpenAI stoppte die Operation rechtzeitig. Wie gefährlich war sie wirklich?

gpt-image-1 | All-AI.de
EINLEITUNG
OpenAI hat in einem aktuellen Bericht aufgedeckt, wie russische Akteure versucht haben, mithilfe von ChatGPT Einfluss auf die deutsche Bundestagswahl zu nehmen. Unter dem Decknamen „Operation Helgoland Bite“ wurden gezielt deutschsprachige Inhalte erstellt, die NATO-feindliche Stimmung verbreiteten und die AfD strategisch unterstützten. Doch wie genau wurde ChatGPT eingesetzt und wie wirkungsvoll war diese digitale Kampagne?
NEWS
So lief „Operation Helgoland Bite“
Die Kampagne verband einen Telegram-Kanal namens „Nachhall von Helgoland“ mit einem X-Profil, das mehr als 27.000 Follower zählte. ChatGPT wurde genutzt, um propagandistische Texte zu formulieren und russische Inhalte ins Deutsche zu übersetzen. Ziel war es, Vorurteile gegenüber der NATO zu schüren und potenzielle AfD-Wähler zu erreichen. Auch wenn die Reichweite begrenzt blieb, offenbart der Fall die wachsende Bedrohung durch KI-gestützte politische Einflussnahme.
OpenAI geht an die Öffentlichkeit
Im Bericht „Disrupting malicious uses of AI: June 2025“ beschreibt OpenAI zehn internationale Einflusskampagnen, an denen künstliche Intelligenz beteiligt war. Auch der russische Versuch, die Bundestagswahl zu manipulieren, wird darin explizit aufgeführt. Die Plattformen, auf denen die Inhalte verbreitet wurden, haben inzwischen die betreffenden Konten gesperrt.
Methoden und Vorgehen
Die Operation lief in drei Phasen ab. Zuerst wurden KI-generierte Propagandatexte erstellt, dann ins Deutsche übersetzt und schließlich über soziale Kanäle wie Telegram und X verbreitet. Das Ziel war es, Diskussionen zu beeinflussen, ohne ein klares Absenderprofil zu erkennen zu geben. OpenAI zeigte sich alarmiert, da derartige Kampagnen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz deutlich effizienter und leichter skalierbar werden.
Weitere globale Einflussversuche
Neben der russischen Aktion deckte OpenAI auch Aktivitäten aus China auf. Dort wurden KI-generierte Inhalte zu Themen wie Taiwan, der US-Zollpolitik oder erfundenen Veteranen genutzt, um politische Spaltung zu fördern. Auch in Nordkorea und Kambodscha gab es Versuche, über ChatGPT Job-Betrugsangebote und manipulierte Nachrichteninhalte zu verbreiten. Die Gemeinsamkeit: hoher Automatisierungsgrad bei oft noch überschaubarer Reichweite.
OpenAI zieht Konsequenzen
Angesichts der zunehmenden Bedrohung hat OpenAI angekündigt, Prävention zur obersten Priorität zu machen. Künstliche Intelligenz soll nun selbst zur Erkennung von Missbrauch eingesetzt werden. Zudem arbeitet OpenAI eng mit Plattformbetreibern zusammen, um Reaktionszeiten auf wenige Minuten oder Stunden zu verkürzen. Das Ziel ist es, bösartige Netzwerke frühzeitig zu stoppen und ihre Wirkung zu begrenzen.
AUSBLICK
Automatisierte Desinformation als nächste Evolutionsstufe
Der Fall „Operation Helgoland Bite“ zeigt, dass politische Einflussnahme durch KI eine neue Qualität erreicht hat. Propaganda wird nicht nur schneller, sondern auch gezielter erstellt und verbreitet. Selbst kleinere Kanäle können durch KI inhaltlich massiv aufgerüstet werden. Zwar bleibt die Wirksamkeit solcher Kampagnen bislang limitiert, doch der Trend ist eindeutig. Wie schnell sich diese Dynamik verschärfen wird, hängt maßgeblich von der Fähigkeit der Anbieter ab, ihre Schutzsysteme zu verbessern. Eines steht fest: Der digitale Wahlkampf ist in eine neue Phase eingetreten. Künstliche Intelligenz wird dabei zur Schlüsseltechnologie – und die Verteidigung der Demokratie zur Daueraufgabe.
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KURZFASSUNG
- OpenAI hat eine russische Einflusskampagne zur Bundestagswahl aufgedeckt, bei der ChatGPT zur AfD-Unterstützung eingesetzt wurde.
- Die Aktion namens „Operation Helgoland Bite“ kombinierte KI-generierte Inhalte mit Social-Media-Kanälen auf Telegram und X.
- OpenAI hat die Aktivitäten gestoppt und zeigt sich alarmiert über die Skalierbarkeit solcher KI-gestützter Desinformationskampagnen.
- Auch weitere Kampagnen aus China, Nordkorea und Kambodscha wurden identifiziert – teils mit militärischem oder betrügerischem Hintergrund.