KI entwirft neue Antibiotika aus dem Nichts
Können NG1 und DN1 multiresistente Keime stoppen, wo andere scheitern?

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EINLEITUNG
Künstliche Intelligenz hat zwei neue Antibiotika entworfen, die im Labor und im Tierversuch gegen multiresistente Bakterien wirken. NG1 und DN1 entstanden nicht in klassischen Datenbanken, sondern durch generative Modelle. Beide greifen die Bakterienmembran an und unterscheiden sich strukturell von bekannten Wirkstoffen. Kann dieser Ansatz die stockende Antibiotikaforschung neu beleben?
NEWS
Vom Molekülfragment zum Wirkstoff
Im ersten Entwicklungsschritt konzentrierte sich das Forschungsteam auf Gonorrhö-Erreger. Als Ausgangspunkt diente ein Fragment mit dem Kürzel F1, das unter 45 Millionen Kandidaten ausgewählt wurde. Die KI generierte daraus etwa sieben Millionen vollständige Moleküle. Nach mehreren Bewertungsrunden blieben 80 realistische Strukturen, zwei wurden schließlich synthetisiert.
Einer der beiden Stoffe, NG1, stoppte im Labor resistente Gonorrhö-Stämme und heilte im Mausmodell eine Infektion. Analysen zeigen, dass NG1 gezielt das Protein LptA blockiert, das für die Bildung der äußeren Bakterienmembran nötig ist. Damit wird der Erreger geschwächt und kann sich nicht weiter ausbreiten.
Zweiter Wirkstoff aus freier Konstruktion
Der zweite Wirkstoff DN1 entstand ohne Startfragment. Ziel war der MRSA-Erreger, bekannt für seine Resistenz gegen viele Antibiotika. Die KI entwarf über 29 Millionen chemisch plausible Moleküle. Nach strenger Auswahl blieben rund 90 vielversprechende Kandidaten, von denen etwa zwei Dutzend im Labor hergestellt wurden. Sechs davon zeigten Aktivität, einer besonders deutlich: DN1.
Im Tiermodell beseitigte DN1 eine MRSA-Hautinfektion vollständig. Anders als NG1 bindet DN1 nicht an ein bestimmtes Protein, sondern stört breiter die Bakterienmembran. Das erschwert es dem Erreger, Resistenzen zu entwickeln. Zusätzlich sind beide Wirkstoffe chemisch so weit von etablierten Substanzen entfernt, dass Kreuzresistenzen unwahrscheinlich sind.
Neuer Weg in der Antibiotikaforschung
Die Methode zeigt, dass generative KI-Modelle völlig neue Substanzklassen erschließen können. Statt sich auf bekannte Strukturen zu stützen, entwirft die Software Moleküle aus Fragmenten oder sogar aus dem Nichts. Das erweitert die Möglichkeiten der frühen Forschung erheblich – besonders bei Krankheitserregern, gegen die kaum noch Medikamente wirken.
Bis zur klinischen Anwendung ist es jedoch ein weiter Weg. Synthetisierbarkeit, Stabilität, Verträglichkeit und Wirksamkeit müssen erst in weiteren Studien belegt werden. Eine gemeinnützige Organisation hat die Wirkstoffe bereits übernommen und bereitet präklinische Tests vor. Parallel soll die Plattform auf andere Keime wie Tuberkulose- oder Pseudomonas-Erreger ausgeweitet werden.
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KURZFASSUNG
- Ein MIT-Team hat mithilfe generativer KI zwei neuartige Antibiotika entdeckt, die resistente Keime wie Gonorrhö und MRSA im Labor und im Mausmodell besiegen.
- Die Wirkstoffe NG1 und DN1 wirken über bisher unbekannte Mechanismen und weichen chemisch deutlich von bestehenden Klassen ab.
- Der KI-gestützte Ansatz eröffnet völlig neue Wege in der Antibiotikaforschung und könnte langfristig helfen, Resistenzen zu überwinden.
- Bis zur klinischen Anwendung ist es noch ein weiter Weg, aber der Durchbruch markiert einen Wendepunkt in der Medikamentenentwicklung.