Teslas "Terafab" kommt
Warum Elon Musk jetzt den größten Chip-Hersteller der Welt bauen muss

Elon Musk hat eine neue Stufe seiner Pläne für Tesla gezündet. Das Unternehmen plant den Bau einer eigenen, gigantischen Chipfabrik. Auf der Hauptversammlung erklärte Musk, dass die bisherigen Zulieferer wie TSMC und Samsung nicht mehr ausreichen, um Teslas Hunger nach KI-Leistung für Robotik und autonomes Fahren zu stillen.
Der Flaschenhals der Zulieferer
Die Ankündigung kam während der jährlichen Aktionärsversammlung am 6. November. Elon Musk machte deutlich, dass Tesla an eine Kapazitätsgrenze stößt. Obwohl das Unternehmen bereits mit Branchengrößen wie TSMC und Samsung zusammenarbeitet, können diese die schiere Menge an Chips, die Tesla benötigt, offenbar nicht liefern.
Der Bedarf an Rechenleistung für Teslas KI-Ambitionen sei "unersättlich", so Musk. Es geht nicht mehr nur um die Chips für die Fahrzeuge. Tesla benötigt massive Kapazitäten für das Training des "Full Self-Driving" (FSD) Systems und die Produktion des humanoiden Roboters Optimus, der ebenfalls enorme Rechenleistung erfordert.
Die "Terafab" als Teslas Antwort
Musk nannte das Projekt eine "Terafab". Diese Fabrik soll in einer Größenordnung operieren, die bisherige Standards der Branche in den Schatten stellt. Die Pläne sind extrem ehrgeizig und zeigen Teslas Drang zur vollständigen vertikalen Integration, also der Kontrolle über die gesamte Lieferkette.
Als Anfangskapazität nannte Musk 100.000 Wafer-Starts pro Monat. Das allein ist schon ein gewaltiges Volumen. Doch das langfristige Ziel ist eine Skalierung auf bis zu eine Million Wafer-Starts monatlich. Laut Musk entspräche dies annähernd der aktuellen Gesamtproduktion des Weltmarktführers TSMC.
Partnerschaft mit Intel als Option?
Trotz der Pläne für die Eigenproduktion schaut sich Tesla auch nach weiteren Partnern um. Musk erwähnte auf der Versammlung explizit, dass man auch Gespräche mit Intel prüfe. Dies könnte eine Übergangslösung sein, um den Engpass kurzfristig zu überbrücken.
Die Pläne für die "Terafab" sind ein Langzeitprojekt. Die Errichtung einer solch komplexen Halbleiterfabrik dauert Jahre und kostet Dutzende Milliarden Dollar. Eine mögliche Zusammenarbeit mit Intel könnte Tesla die nötige Zeit verschaffen, um die eigene Produktion hochzufahren.
Mehr als nur ein Autobauer
Die Ankündigung unterstreicht Teslas Wandel. Das Unternehmen definiert sich längst nicht mehr nur über Elektroautos. Musk positioniert Tesla als führenden Konzern im Bereich KI und Robotik.
Um diese Vision zu realisieren, ist die Kontrolle über die Chip-Produktion ein entscheidender Faktor. Die "Terafab" ist damit nicht nur eine Fabrik, sondern das Fundament für Teslas nächste Entwicklungsstufe weg vom reinen Fahrzeughersteller.