Grokipedia Oberfläche

Musks Wikipedia-Klon ist online

Grokipedia startet mit kopierten Inhalten und technischen Pannen statt der versprochenen "Wahrheit".

Andreas Becker Nano Banana
Grokipedia Oberfläche

Elon Musk fordert Wikipedia heraus. Sein Unternehmen xAI hat Grokipedia gestartet, eine KI-gestützte Enzyklopädie. Die erste Version ist jetzt online. Musk verspricht, sie sei bereits besser als das Original. Doch erste Analysen zeigen ein gemischtes Bild.

Musks Angriff auf die "Wahrheit"

Elon Musk hat ein klares Ziel: Er will die "Wahrheit" finden. Mit Grokipedia will sein KI-Unternehmen xAI eine Alternative zur, seiner Meinung nach, voreingenommenen Wikipedia schaffen. Musk kündigte das Projekt auf seiner Plattform X an und bezeichnete das Ziel als die Suche nach der Wahrheit. Die Plattform ist als Konkurrenz zur etablierten Online-Enzyklopädie positioniert, die Musk in der Vergangenheit oft als politisch zu links oder "woke" kritisiert hat.

Die Plattform startet mit einer beachtlichen Anzahl von Artikeln. Musk behauptet, schon diese erste Version 0.1 sei "besser als Wikipedia". Eine zukünftige Version 1.0 soll laut seiner Ankündigung sogar zehnmal besser sein. Um Vertrauen zu schaffen, betonte Musk, dass das Projekt "fully open source" sei, also der Quellcode komplett offenliegt.

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Kopien statt neuer Inhalte

Der Start verlief jedoch alles andere als reibungslos. Kurz nach der Ankündigung war die Seite für viele Nutzer nicht erreichbar und stürzte ab. Die technischen Probleme konnten zwar behoben werden, doch die inhaltliche Kritik wiegt schwerer.

Trotz Musks Behauptung, der Start sei verzögert worden, um "Propaganda zu entfernen", stellten Beobachter schnell eine starke Ähnlichkeit zum Original fest. Berichte von mehreren Medien zeigen auf, dass viele Artikel anscheinend direkt von Wikipedia kopiert wurden. In vielen Fällen wurden die Texte lediglich leicht umformuliert oder zusammengefasst, behielten aber die Struktur und die Quellen der Wikipedia-Originale.

Quelle: Grokipedia

Ein ideologisches Projekt?

Die Debatte dreht sich nun darum, wessen "Wahrheit" Grokipedia eigentlich abbildet. Kritiker sehen in dem Projekt weniger eine neutrale Wissensdatenbank als vielmehr Musks persönliche Vision. Sie befürchten, dass die Plattform zur Verbreitung bestimmter politischer Ansichten genutzt werden könnte.

Die enge Verzahnung mit Musks KI Grok, die ebenfalls für ihre meinungsstarken Antworten bekannt ist, verstärkt diese Sorge. Noch ist unklar, wie die KI die Inhalte generiert oder kuratiert. Der Start von Grokipedia zeigt vor allem, wie stark der Kampf um die Deutungshoheit von Informationen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz geworden ist.

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