Google DeepMind: Das Ende der dummen Bots?
Mit SIMA 2 kommt eine KI, die sich das Zocken selbst beibringt – und damit den Grundstein für echte Roboter legt.

Google DeepMind hat SIMA 2 enthüllt und hebt künstliche Intelligenz auf das nächste Level. Der neue Agent nutzt die Power von Gemini, um komplexe Videospiele völlig eigenständig zu meistern. Das Ziel ist jedoch weit größer als der nächste Highscore: Die Technologie soll den Weg für universelle Roboter in der echten Welt ebnen.
Vom Zuschauer zum Akteur
Mit SIMA 2 (Scalable Instructable Multiworld Agent) verlässt Google die reine Text- und Bildanalyse. Der Agent wurde entwickelt, um Anweisungen in virtuellen 3D-Umgebungen nicht nur zu verstehen, sondern direkt in Handlungen umzusetzen. Die tiefe Integration von Gemini ermöglicht es der Software, visuelle Informationen in Echtzeit zu verarbeiten und komplexe Pläne zu schmieden.
Anders als frühere Modelle ist SIMA 2 nicht mehr auf menschliche Vorspiele angewiesen. Der Agent lernt radikal selbstständig durch ein "Trial-and-Error"-Verfahren. Er probiert aus, scheitert und verbessert sich, ohne dass ihm ein Mensch den Controller-Input vormachen muss. Diese Fähigkeit zur eigenständigen Problemlösung markiert einen deutlichen Fortschritt gegenüber statischen KI-Modellen, die nur imitieren, was sie bereits gesehen haben.
Training in offenen Welten
Um die Vielseitigkeit des Agenten zu testen, schickt DeepMind ihn in populäre, offene Spielewelten. SIMA 2 navigiert erfolgreich durch die prozedural generierten Galaxien von No Man's Sky und überlebt in der rauen Wildnis von Valheim. Selbst das physikalische Chaos von Goat Simulator 3 stellt für den Algorithmus kein unüberwindbares Hindernis dar.
Die Wahl dieser Spiele ist kein Zufall. Sie bieten unvorhersehbare Szenarien, die starre Skripte schnell überfordern würden. SIMA 2 muss flexibel reagieren und Zusammenhänge verstehen, statt nur Tastenfolgen auswendig zu lernen. Laut Expertenberichten zeigt der Agent dabei ein Verständnis für die Spielwelt, das menschlicher Intuition erstaunlich nahekommt.
Quelle: Google Deepmind
Mehr als nur Spielerei
Hinter den Kulissen geht es DeepMind nicht um Gaming, sondern um die sogenannte Artificial General Intelligence (AGI). Wenn eine KI lernt, in einer unbekannten virtuellen Welt Ressourcen zu sammeln und Strukturen zu bauen, entwickelt sie Fähigkeiten, die auf die physische Welt übertragbar sind.
Die Vision ist klar: Ein System, das in No Man's Sky ein Raumschiff reparieren kann, soll eines Tages auch in der Lage sein, einen physischen Roboter zu steuern, der im Haushalt hilft oder in Fabriken arbeitet. Die Spiele dienen lediglich als sichere Sandbox, um die Entscheidungsfindung für die reale Welt zu trainieren. SIMA 2 ist damit der theoretische Unterbau für eine Zukunft, in der Maschinen nicht nur chatten, sondern zupacken.
