Angriff auf OpenAI: Anthropic zielt mit Rekord-IPO auf die Marktführerschaft
Während OpenAI kämpft, stellt Anthropic die Weichen für 2026. Wird dies der größte Börsengang der KI-Geschichte?

Der KI-Entwickler Anthropic stellt die Weichen für einen Börsengang im Jahr 2026 und hat dafür Berichten zufolge bereits spezialisierte Anwälte engagiert. Dieser strategische Schritt markiert den nächsten Höhepunkt im Wettlauf mit Marktführer OpenAI um Kapital und Dominanz im Bereich generativer künstlicher Intelligenz.
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Anthropic hat die im Silicon Valley bekannte Anwaltskanzlei Wilson Sonsini Goodrich & Rosati beauftragt, um die rechtlichen Strukturen für einen Börsengang (Initial Public Offering, kurz IPO) zu schaffen. Die Kanzlei ist in der Tech-Szene keine Unbekannte und begleitete bereits Giganten wie Apple und Google sowie LinkedIn an die Börse. Die Zusammenarbeit deutet darauf hin, dass das Unternehmen den Schritt an den öffentlichen Kapitalmarkt ernsthaft forciert und die Phase reiner Spekulation verlässt.
Der Zeitplan sieht laut aktuellen Informationen eine Listung frühestens im Jahr 2026 vor. Das Management nutzt die verbleibende Zeit, um die internen Strukturen an die strengen regulatorischen Anforderungen der Börsenaufsicht anzupassen. Für Investoren und Beobachter ist dies ein klares Signal, dass die großen KI-Labore nun in die Phase der Kommerzialisierung und institutionellen Reife eintreten.
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Kapitalbedarf und Milliardenbewertung
Vor dem eigentlichen Börsengang plant Anthropic offenbar noch weitere private Finanzierungsrunden, um die Kassen für die extrem kostenintensive Entwicklung neuer KI-Modelle zu füllen. Die Entwicklung von Konkurrenzprodukten zu ChatGPT verschlingt Milliarden an Rechenleistung und Energie. Bestehende Investoren wie Amazon und Google haben bereits Milliardenbeträge in das Unternehmen gepumpt, um sich technologischen Zugriff auf die "Claude"-Modelle zu sichern.
In Finanzkreisen wird bereits über die mögliche Bewertung spekuliert. Während aktuelle private Finanzierungsrunden das Unternehmen bereits hoch bewerten, zielen langfristige Prognosen für einen möglichen Börsengang auf dreistellige Milliardenbeträge ab. Diese enormen Summen verdeutlichen die Erwartungshaltung des Marktes an das disruptive Potenzial der Technologie.
Strukturwandel im Schatten von OpenAI
Der Schritt an die Börse bringt für Anthropic spezifische Herausforderungen mit sich. Das Unternehmen ist als "Public Benefit Corporation" (PBC) organisiert. Diese Unternehmensform verpflichtet das Management gesetzlich dazu, neben dem Profit auch das Gemeinwohl zu berücksichtigen. Ein Börsengang muss diesen Spagat zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und den Renditeerwartungen der Aktionäre rechtlich absichern.
Parallel dazu steht der Konkurrent OpenAI unter ähnlichem Druck und baut seine Strukturen ebenfalls um, um für Investoren attraktiver zu werden. Das Jahr 2026 könnte somit zum Schauplatz eines doppelten Mega-IPOs werden, bei dem sich entscheidet, welcher Ansatz – der rein kommerzielle oder der sicherheitsfokussierte – an der Wall Street mehr Vertrauen genießt.