Trump feuer Frau aus dem KI-Office

Trump feuert Copyright-Chefin nach Bericht zu KI-Training

Shira Perlmutter wurde entlassen, nachdem sie KI-Firmen wegen Urheberrechtsverstößen kritisierte. Macht Trump jetzt KI-freundliche Gesetze möglich?

Trump feuer Frau aus dem KI-Office
Flux Schnell | All-AI.de

EINLEITUNG

Ein Machtwort aus dem Weißen Haus sorgt für Aufsehen: Donald Trump hat die Leiterin des US-Copyright-Office, Shira Perlmutter, entlassen – kurz nachdem ihre Behörde eine kritische Analyse zur Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke im KI-Training veröffentlicht hatte. Der Schritt trifft einen empfindlichen Nerv im Verhältnis zwischen Politik, Technologie und Urheberrecht. Wird hier der Rechtsstaat zum Spielball von Industrieinteressen?

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Entlassung mit Ansage?

Shira Perlmutter galt als sachorientierte Juristin mit klarer Haltung – und das wurde ihr nun offenbar zum Verhängnis. In einem Bericht des Copyright Office hatte sie auf rechtliche Unsicherheiten beim massenhaften Einsatz geschützter Werke durch KI-Unternehmen hingewiesen. Der Bericht stellte infrage, ob es tatsächlich nötig sei, Millionen Texte zu analysieren, wenn der zusätzliche Nutzen für das Modell marginal bleibe. Am Tag nach der Veröffentlichung war Perlmutter ihren Posten los – ein Timing, das kaum Zufall sein dürfte.

Politische Schockwellen

Vor allem Demokraten reagierten empört. Joe Morelle, Abgeordneter aus New York, sprach von einem „beispiellosen Machtmissbrauch“ ohne rechtliche Grundlage. Hintergrund der Kritik ist der Verdacht, dass Perlmutter sich weigerte, den urheberrechtlich laxen Kurs von Tech-Milliardär Elon Musk zu unterstützen. Musk hatte zuletzt mehrfach gefordert, Urheberrechte im Kontext von KI radikal zu lockern. Der Zeitpunkt ihrer Entlassung scheint diese Vermutung zu stützen.

Auch die Bibliothekarin musste gehen

Bereits einen Tag zuvor wurde Carla Hayden entlassen, die Leiterin der Library of Congress – eine enge Vertraute Perlmutters und ihre Vorgängerin im Amt. Hayden war 2016 vom Senat bestätigt worden, ihre Amtszeit sollte eigentlich bis 2026 laufen. Die plötzliche Abberufung – ohne Angabe von Gründen – ließ Spekulationen über eine gezielte Umbesetzung aufkommen. Wer das Urheberrecht nicht im Sinne der Industrie interpretiert, scheint in Trumps Washington keinen Platz mehr zu haben.

Trump, Musk und das KI-Milliardenprojekt

Trumps technologische Großoffensive bringt die Entwicklung von KI ins Zentrum seiner Wirtschaftspolitik. Gemeinsam mit OpenAI, Softbank und Oracle kündigte er ein Infrastrukturprojekt im Wert von 500 Milliarden Dollar an. In diesem Kontext wirken die Entlassungen wie ein politisches Störfeuer, das unerwünschte Einwände aus dem Weg räumen soll. Wer regulatorische Bedenken äußert, könnte zum Hindernis für den Fortschritt erklärt werden.

AUSBLICK

Macht, Markt und Manuskripte

Mit dem Rausschmiss zweier zentraler Figuren im Urheberrechtswesen verschiebt sich das Kräfteverhältnis in der US-Technologiepolitik. Was als Personalentscheidung verkauft wird, ist in Wahrheit ein deutlicher Fingerzeig: In Trumps zweiter Amtszeit soll der Weg für KI-Innovation frei sein – ohne Rücksicht auf urheberrechtliche Stolpersteine. Der Versuch, geistiges Eigentum zu schützen, droht dabei zwischen politischen Interessen und wirtschaftlichem Druck zerrieben zu werden. Der Balanceakt zwischen Schutz und Fortschritt wird damit noch prekärer.

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KURZFASSUNG

  • Präsident Trump hat die US-Copyright-Chefin Shira Perlmutter überraschend entlassen, kurz nach der Veröffentlichung eines kritischen KI-Berichts.
  • Politiker vermuten politische Motive und einen Zusammenhang mit Elon Musks Interessen an urheberrechtlich geschützten Daten für KI-Training.
  • Auch Carla Hayden, die Bibliothekarin des Kongresses, wurde entlassen – was Sorgen um politische Einflussnahme auf rechtliche Institutionen nährt.
  • Die Entlassungen werfen Fragen zur Unabhängigkeit gesetzlicher Behörden und zur Zukunft des Urheberrechts in der KI-Ära auf.

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