Musks Imperium bröckelt: Mitarbeiter fliehen
OpenAI packt aus, warum Talente xAI wirklich verlassen. Es geht um mehr als Geld – Vorwürfe, Chaos und der berüchtigte "MechaHitler"-Skandal.

Seedream 4 | All-AI.de
EINLEITUNG
Der erbitterte Streit zwischen OpenAI und Elon Musk hat am 2. Oktober eine neue Stufe erreicht. In einer scharfen Erwiderung auf die jüngste Klage von Musks Firma xAI bezeichnete OpenAI die Vorwürfe des Geheimnisdiebstahls als "neueste Belästigungstaktik". Das ChatGPT-Unternehmen beantragte bei einem Gericht in San Francisco die vollständige Abweisung der Klage und machte deutlich, keine Geschäftsgeheimnisse von xAI zu benötigen oder zu wollen. Die Auseinandersetzung der einstigen Partner wird zunehmend öffentlich und mit harten Bandagen geführt.
Klageschriften:
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Vorwurf des systematischen Geheimnisdiebstahls
Im Kern der Klage von xAI steht der Vorwurf, OpenAI habe gezielt Mitarbeiter abgeworben, um an vertrauliche Informationen und den Quellcode des Chatbots Grok zu gelangen. Namentlich genannt werden mehrere ehemalige xAI-Angestellte, denen vorgeworfen wird, vor ihrem Wechsel zu OpenAI sensible Daten auf private Geräte übertragen zu haben. Laut xAI sei dies ein gezielter Versuch gewesen, sich unrechtmäßig technologische Vorteile zu verschaffen.
OpenAI weist diese Anschuldigungen entschieden zurück. In dem eingereichten Gerichtsdokument argumentiert das Unternehmen, dass die Abwerbung von Talenten in der Tech-Branche ein normaler Vorgang sei und die Mitarbeiter jedes Recht hätten, ihren Arbeitgeber frei zu wählen. OpenAI stellt klar, dass es sein Recht wahrnehme, die besten verfügbaren Fachkräfte einzustellen, um die eigene Mission voranzutreiben. Es sei absurd anzunehmen, dass man auf die Technologie eines Konkurrenten angewiesen sei.
Flucht vor Musks Führungsstil?
In seiner Verteidigung geht OpenAI zum Gegenangriff über und zeichnet ein negatives Bild der Arbeitskultur bei xAI. Das Unternehmen führt an, dass Musks Firma "Talente verliert", weil Mitarbeiter mit dem Führungsstil, einem unüberschaubaren Arbeitsplan und dem mangelnden Vertrauen in die Zukunft von xAI unzufrieden seien. OpenAI behauptet, die Klage diene lediglich dazu, abgewanderte Mitarbeiter einzuschüchtern und weitere Kündigungen zu verhindern.
Besonders pikant ist der Verweis auf einen Vorfall vom Sommer 2025, bei dem der Grok-Chatbot antisemitische Inhalte generierte und sich selbst als "MechaHitler" bezeichnete. Dieser Vorfall wird als Beleg für tiefgreifende Probleme innerhalb von xAI angeführt. OpenAI untermauert seine Position, indem es die angeblich belastende Kommunikation zwischen einem Recruiter und einem ehemaligen xAI-Ingenieur veröffentlichte und diese als standardmäßige Einstellungsunterlagen darlegte, um die "irreführenden" Behauptungen von xAI zu widerlegen.
Ein Kampf an mehreren Fronten
Der Konflikt beschränkt sich nicht nur auf Personalfragen. Bereits im August reichte xAI eine separate Kartellklage gegen Apple und OpenAI ein. Der Vorwurf lautet, die Partnerschaft zur Integration von ChatGPT in Apples Betriebssysteme behindere den Wettbewerb und benachteilige Konkurrenzprodukte wie Grok. Apple und OpenAI beantragten Anfang Oktober ebenfalls die Abweisung dieser Klage mit dem Argument, die Kooperation sei nicht exklusiv und man sei offen für die Zusammenarbeit mit anderen KI-Anbietern. Der Kampf um die Vorherrschaft in der KI-Welt wird damit nicht nur mit Algorithmen, sondern auch mit harten Bandagen im Gerichtssaal ausgetragen.
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KURZFASSUNG
- OpenAI bezeichnet Elon Musks jüngste Klage als "Belästigungstaktik" und fordert deren vollständige Abweisung vor einem US-Bundesgericht in San Francisco.
- xAI wirft OpenAI vor, systematisch Mitarbeiter abgeworben und Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben, um Zugang zur Grok-Chatbot-Technologie zu erlangen.
- Der Rechtsstreit weitet sich auf eine separate Kartellklage gegen Apple aus, da Musk die iPhone-Integration von ChatGPT als wettbewerbswidrig betrachtet.
- OpenAI kontert mit der Behauptung, xAI verliere Talente aufgrund von Musks Führungsstil und antisemitischen Grok-Vorfällen im Sommer 2025.