Eine Person versucht das Pferd Sora 2 einzufangen

Altmans Rolle rückwärts bei Sora 2

Erst die Flut an Copyright-Verletzungen, jetzt das große Versprechen: Mehr Kontrolle und Geld für Disney und Co. Ist das die Lösung?

Eine Person versucht das Pferd Sora 2 einzufangen
gpt-image-1 | All-AI.de

EINLEITUNG

Nach einem massiven Aufschrei aus der Kreativbranche rudert OpenAI zurück. Wenige Tage nach dem Start der Video-App Sora 2 kündigte Chef Sam Altman weitreichende Änderungen an. Urheberrechtlich geschützte Charaktere fluteten die Plattform und lösten eine Welle der Empörung aus. Nun verspricht OpenAI mehr Kontrolle für Rechteinhaber und plant, sie am Umsatz zu beteiligen. Damit reagiert das Unternehmen auf den Vorwurf, das Urheberrecht systematisch zu missachten.

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Vom Regelbruch zur Kooperation

Der Start der Sora-App glich dem Öffnen der Büchse der Pandora. Nutzer erstellten mühelos Videos mit bekannten Figuren aus Filmen und Serien, was zu erheblichen Urheberrechtsverletzungen führte. Die ursprüngliche Regelung zwang Rechteinhaber in die Defensive: Sie mussten aktiv der Nutzung ihrer Charaktere widersprechen, ein sogenanntes Opt-out-Verfahren. Diese Umkehrung gängiger Rechtspraxis stieß auf heftige Kritik.

In einem Blogbeitrag vollzog Altman nun eine Kehrtwende. Zukünftig sollen Rechteinhaber detaillierte Kontrollmöglichkeiten erhalten, um die Verwendung ihrer Charaktere zu steuern. Statt eines pauschalen Verbots können sie entscheiden, in welchem Umfang ihre Figuren für KI-generierte Inhalte zur Verfügung stehen. Dieser Schritt kommt Studios wie Disney entgegen, die ihre Marken bereits von der Plattform ausgeschlossen haben. Altman betonte, dass man aus dem Feedback lerne und Fehler schnell korrigieren wolle.

Geld für die Schöpfer digitaler Welten

Die zweite große Neuerung ist die Einführung einer Umsatzbeteiligung. Altman erklärte, dass OpenAI die Nutzungsintensität der Videoerstellung unterschätzt habe. Um diesem Ansturm gerecht zu werden und einen Ausgleich für die Kreativen zu schaffen, sollen Rechteinhaber an den Einnahmen beteiligt werden, wenn sie ihre Charaktere freigeben. Das genaue Modell sei noch in der Entwicklung, soll aber in Kürze starten.

OpenAI hofft, damit eine neue Form der Interaktion zwischen Fans und Marken zu etablieren, die über eine reine finanzielle Vergütung hinausgeht. Laut Altman zeigen sich viele Rechteinhaber begeistert von dieser Idee einer "interaktiven Fan-Fiction". Sie sehen darin eine Chance, die Bindung zu ihrem Publikum zu stärken. Dennoch bleibt die Skepsis in der Branche groß, da die genauen Details und die Höhe der Beteiligung noch unklar sind.

Ein Dammbruch mit Folgen

Die Ankündigungen von OpenAI sind mehr als nur eine Reaktion auf schlechte Presse. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Tech-Industrie die rechtlichen und wirtschaftlichen Realitäten der Kreativwirtschaft nicht länger ignorieren kann. Der Konflikt um Sora steht stellvertretend für eine größere Auseinandersetzung zwischen KI-Entwicklern und Urhebern. Ob Altmans Kompromissvorschlag ausreicht, um eine Klagewelle zu verhindern und einen nachhaltigen Frieden zu schaffen, wird die Zukunft zeigen. Der eingeschlagene Weg könnte jedoch zur Blaupause für die gesamte Branche werden.

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KURZFASSUNG

  • OpenAI-Chef Sam Altman kündigte nach massiver Kritik zwei große Änderungen für die KI-Video-App Sora an: bessere Kontrollen für Rechteinhaber und ein Umsatzbeteiligungsmodell.
  • Rechteinhaber sollen künftig "granularere Kontrolle" über die Verwendung ihrer Charaktere erhalten, nachdem die App ursprünglich ein umstrittenes Opt-out-System verwendete.
  • OpenAI plant ein Umsatzbeteiligungsmodell für Rechteinhaber, die ihre Charaktere für die Nutzung durch Sora-User freigeben, da die Videoerstellung die Erwartungen deutlich übertroffen hat.
  • Die Ankündigungen erfolgen vor dem Hintergrund intensiver rechtlicher Auseinandersetzungen in der KI-Branche, nachdem Anthropic erst kürzlich 1,5 Milliarden Dollar in einem Urheberrechtsstreit zahlen musste.

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