Eine Oma häkelt und lernt dabei von ChatGPT

Erkauft sich OpenAI mit 40 Millionen Dollar soziale Akzeptanz?

Der KI-Riese schüttet massive Summen an Non-Profits aus. Kritiker fragen: Ist das echte Hilfe oder reine Imagepflege?

Andreas Becker Nano Banana
Eine Oma häkelt und lernt dabei von ChatGPT

Die OpenAI Foundation startet ihre erste große Offensive zur Demokratisierung von künstlicher Intelligenz. Mit über 40 Millionen Dollar an zweckungebundenen Mitteln sollen hunderte US-Organisationen KI in den Alltag integrieren. Das Signal ist klar: Die Technologie soll nicht nur im Silicon Valley stattfinden.

Die OpenAI Foundation hat die ersten Empfänger ihres "People-First AI Fund" bekannt gegeben. Insgesamt fließen 40,5 Millionen Dollar an 208 gemeinnützige Organisationen in den Vereinigten Staaten. Das Ziel der Initiative ist es, lokale Gemeinschaften zu stärken und den Zugang zu künstlicher Intelligenz abseits der großen Tech-Zentren zu ermöglichen. Für Beobachter der Branche markiert dies einen strategischen Schritt, um die Akzeptanz und das Verständnis für KI-Modelle in der breiten Bevölkerung zu verankern.

Geld ohne Fesseln für die Zivilgesellschaft

Eine Besonderheit dieser Förderrunde ist die Art der Finanzierung. Die Foundation vergibt "unrestricted grants", also zweckungebundene Mittel. Im Gegensatz zu projektbezogenen Geldern können die Empfänger diese Summen dort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden – sei es für Gehälter, Infrastruktur oder experimentelle Programme. Bret Taylor, Vorsitzender des Stiftungsrats, betont, dass man Organisationen unterstützen wolle, die bereits zweckorientiert arbeiten und auf die Bedürfnisse ihrer Klienten reagieren.

Das Interesse an dem Programm war massiv. Zwischen dem 8. September und 8. Oktober bewarben sich fast 3.000 Organisationen über ein kurzes Bewerbungsverfahren. Ein unabhängiges Gremium und externe Experten prüften die Anträge, bevor der Vorstand die finale Auswahl traf.

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Von Alaska bis Texas: Wer profitiert

Die Liste der Empfänger zeigt, dass OpenAI bewusst Organisationen außerhalb der üblichen Tech-Blase sucht. Gefördert werden Projekte in ländlichen wie städtischen Gebieten.

Einige konkrete Beispiele verdeutlichen den Fokus:

  • Digital NEST (Kalifornien): Ein Workforce-Development-Programm, das Jugendlichen in landwirtschaftlichen Regionen hilft, digitale Fähigkeiten für die moderne Ökonomie zu erlernen.
  • Camai Community Health Center (Alaska): Ein Gesundheitszentrum, das untersucht, wie KI die medizinische Grundversorgung in entlegenen Gebieten verbessern kann.
  • Warriors & Quiet Waters Foundation (Montana): Eine Organisation für Post-9/11-Veteranen, die nun KI-gestützte Wege zur Wiedereingliederung und Heilung erforscht.
  • Tribal Education Departments National Assembly (Oklahoma): Eine von Ureinwohnern geführte Gruppe, die KI-Bildungsprogramme nutzt, um die Souveränität der Stämme zu stärken.

Diese Breite zeigt den Versuch, KI als Werkzeug für sehr unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen zu etablieren – von der Gesundheitsversorgung bis zur kulturellen Selbstbestimmung.

Die Strategie hinter den Millionen

Der "People-First AI Fund" konzentriert sich auf drei Kernbereiche: KI-Bildung, lokale Innovation und wirtschaftliche Chancen. Es geht darum, Ängste abzubauen und Kompetenzen aufzubauen. Lehrer, Glaubensführer und Mentoren sollen befähigt werden, KI sinnvoll in ihrem Umfeld einzusetzen.

Das Programm ist noch nicht abgeschlossen. Die Foundation kündigte bereits eine zweite Welle von Fördergeldern in Höhe von 9,5 Millionen Dollar an. Diese Mittel werden in den kommenden Monaten spezifisch vom Vorstand vergeben und sollen Organisationen unterstützen, die bereits transformative Arbeit in Bereichen wie Gesundheit leisten.

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