Thiels Pakt mit dem Teufel?
Der Tech-Milliardär warnt vor dem Antichristen, während seine Firma Überwachungstechnologie für Regierungen baut. Ein gefährlicher Widerspruch.

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EINLEITUNG
Im Silicon Valley prallen Weltanschauungen hart aufeinander. Während die einen vor den realen Gefahren unkontrollierter KI warnen, entwirft Tech-Milliardär Peter Thiel ein apokalyptisches Szenario ganz anderer Art. In einer Vortragsreihe in San Francisco behauptete der PayPal-Gründer, dass staatliche Eingriffe in die Technologieentwicklung den Weg für den biblischen Antichristen ebnen. Seine Thesen offenbaren eine brisante Mischung aus libertärer Ideologie, religiösem Eifer und handfesten Geschäftsinteressen.
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Apokalypse aus dem Silicon Valley
Thiel zeichnet eine düstere Zukunftsvision. Existenzielle Risiken wie Atomkriege, Biowaffen oder autonome Waffensysteme würden die Menschheit an den Rand des Abgrunds treiben. In dieser chaotischen Lage, so seine Prophezeiung, könnte eine globale Institution oder eine charismatische Führungsperson aufsteigen, die Frieden und Sicherheit durch umfassende Kontrolle verspricht. Für Thiel ist genau dies das Einfallstor für eine totalitäre Weltregierung, die er mit dem Antichristen aus der biblischen Offenbarung gleichsetzt.
Die zentrale und zugleich befremdliche These lautet: Jeder Versuch, Technologie und Wissenschaft staatlich zu regulieren, bereitet diesem antichristlichen System den Weg. Die ständige Warnung vor dem Weltuntergang diene nur dazu, der Gesellschaft die Macht über die technologische Entwicklung zu entreißen. Thiel geht sogar so weit zu behaupten, dass selbst der US-Präsident ein Kandidat für den Antichristen sein könnte, sollte er beginnen, Technologien zu stark zu beschränken.
Glaube, Geld und Macht
Die Warnungen wirken besonders brisant, wenn man Thiels eigene wirtschaftliche Verflechtungen betrachtet. Als Gründer der Datenanalyse-Firma Palantir und als einflussreicher Risikokapitalgeber hat er ein ureigenes Interesse an einem möglichst unregulierten Technologiesektor. Sein Investmentfonds Founders Fund verwaltet rund 11 Milliarden US-Dollar und ist an zentralen Unternehmen wie SpaceX beteiligt. Palantir, das einst mit CIA-Geldern gegründet wurde, wird heute mit 335 Milliarden US-Dollar bewertet.
Genau hier zeigt sich ein fundamentaler Widerspruch. Thiels Firma Palantir entwickelt und verkauft Überwachungstechnologie an US-Geheimdienste, das Militär und Polizeibehörden weltweit. Auch in Deutschland wird der Einsatz der Software bei der Polizei vorangetrieben. Er warnt also vor einem allmächtigen Kontrollstaat, während sein eigenes Unternehmen die Werkzeuge dafür liefert und von staatlichen Aufträgen massiv profitiert.
Eine neue Allianz formiert sich
Thiels Auftritte sind kein Einzelfall, sondern Symptom einer wachsenden Bewegung im Silicon Valley. Organisationen wie das "Acts 17 Collective" bieten eine Plattform, auf der sich die Tech-Elite mit konservativ-religiösen Ideen vernetzt. Die Mischung aus libertärem Freiheitsdrang und christlichem Glauben schafft eine einflussreiche Allianz, die staatliche Institutionen und demokratische Prozesse fundamental infrage stellt.
Diese Entwicklung birgt eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Debatte. Wenn rationale Argumente für eine notwendige Regulierung von Künstlicher Intelligenz als Werk des Bösen diffamiert werden, verliert die Diskussion ihre sachliche Grundlage. Indem Geschäftsinteressen mit religiöser Autorität verschmelzen, wird eine fundierte Auseinandersetzung über die Zukunft der Technologie gezielt untergraben.
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KURZFASSUNG
- Tech-Milliardär Peter Thiel warnt in Vorträgen, dass KI-Regulierung das Kommen des biblischen Antichristen beschleunigen könnte
- Der Palantir-Gründer verknüpft religiöse Endzeit-Visionen mit seinen Geschäftsinteressen im unregulierten Tech-Sektor
- Thiel arbeitet mit Monarchisten wie Curtis Yarvin und JD Vance an einer christlich-libertären Alternative zur liberalen Demokratie
- Seine apokalyptischen Thesen vergiften die sachliche Debatte über notwendige KI-Regulierung und demokratische Kontrolle