Jeff Bezos und Prometheus vor Server Rack

Jeff Bezos ist zurück mit 6 Milliarden Projekt Prometheus

Zusammen mit Physik-Genie Vik Bajaj zielt das neue Startup auf industrielle Anwendungen.

Andreas Becker Nano Banana
Jeff Bezos und Prometheus vor Server Rack

Jeff Bezos meldet sich operativ zurück. Der Amazon-Gründer übernimmt überraschend die Rolle des Co-CEOs beim neuen KI-Startup Project Prometheus. Mit einer massiven Finanzierung von 6,2 Milliarden Dollar zielt das Unternehmen auf industrielle Anwendungen ab. Es ist Bezos' erste offizielle Führungsaufgabe seit seinem Rücktritt bei Amazon im Jahr 2021.

Milliarden-Wette auf die Industrie

Vier Jahre nach seinem Abschied aus dem Tagesgeschäft tauscht Bezos den Ruhestand gegen einen neuen Chefsessel. Er leitet das Unternehmen gemeinsam mit dem renommierten Physiker Vik Bajaj. Diese ungewöhnliche Doppelspitze signalisiert eine klare Ausrichtung auf tiefe wissenschaftliche Fundierung gepaart mit aggressiver Skalierung. Bezos bringt dabei seine jahrzehntelange Erfahrung im Aufbau von gigantischen Organisationsstrukturen ein.

Das Startkapital sprengt dabei alle gewohnten Dimensionen für eine Neugründung. Investoren stellten in der ersten Runde direkt 6,2 Milliarden US-Dollar bereit. Project Prometheus gehört damit aus dem Stand zu den am besten finanzierten KI-Unternehmen weltweit. Das Kapital fließt primär in den Aufbau massiver Rechenkapazitäten, die für das Training neuartiger Modelle notwendig sind.

Ingenieurskunst statt Textgenerierung

Das Startup grenzt sich strategisch deutlich von aktuellen Marktführern wie OpenAI oder Anthropic ab. Project Prometheus ignoriert den Hype um Chatbots für Endverbraucher komplett. Statt Texte zu verfassen, soll die künstliche Intelligenz komplexe Probleme im Maschinenbau und der Fertigung lösen. Der Fokus liegt auf der Anwendung in der physischen Welt, wo Fehler teuer und Präzision unerlässlich ist.

Potenzielle Einsatzgebiete umfassen laut Unternehmensangaben explizit die Raumfahrt sowie die Automobilproduktion. Auch das Design neuer Computerchips und Hardware-Komponenten gehört zum Aufgabenspektrum. Die Software soll Ingenieuren helfen, physikalische Grenzen schneller zu überwinden und Entwicklungszyklen drastisch zu verkürzen. Hier scheinen sich Synergien mit Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin anzudeuten.

Angriff auf die etablierte Elite

Geld allein baut noch keine funktionierende Software, weshalb das Unternehmen massiv in Personal investiert. Das Team hinter Project Prometheus besteht bereits aus knapp 100 handverlesenen Spezialisten. Das Startup warb dafür aggressiv Top-Talente von DeepMind, Meta und OpenAI ab. Diese Forscher bilden nun das technische Rückgrat für die ambitionierten Pläne des Gründerduos.

Die Kombination aus Bezos' unbegrenztem Kapitalzugang und Bajajs wissenschaftlicher Expertise formt einen ernstzunehmenden neuen Machtfaktor im Silicon Valley. Project Prometheus zeigt exemplarisch, wie sich der Wettbewerb nun von generativen Textmodellen auf die Integration von KI in die Schwerindustrie verschiebt.

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