Frankfurt am Main: Das neue Silicon Valley? Eher nicht...

Europas größte Serverzentrale platzt aus allen Nähten. Kann der Standort im globalen KI-Wettlauf mithalten?

Zusammenfassung | AI Caramba, 11.09.24
KI Rechenzentren in Deutschland
Flux | All-AI.de

Worum geht es?

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, doch der rasante Fortschritt hat seinen Preis: einen enormen Bedarf an Rechenleistung. Während in den USA riesige Rechenzentren aus dem Boden sprießen, hinkt Europa hinterher. Die Nachfrage nach Serverkapazität steigt rasant, doch der Ausbau der Infrastruktur kommt nicht hinterher. Platzmangel und Energieknappheit bremsen die Entwicklung, und die großen US-Tech-Konzerne sichern sich die besten Plätze, noch bevor die Gebäude überhaupt fertiggestellt sind.

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Rechenzentren in Europa: Leerstand auf Rekordtief

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den fünf wichtigsten europäischen Städten für Rechenzentren – Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin – ist die Leerstandsrate auf unter zehn Prozent gefallen. Besonders in Frankfurt, dem größten europäischen Standort, ist die Situation dramatisch. Trotz des Ausbaus wird die Leerstandsrate bis Jahresende voraussichtlich unter vier Prozent sinken.

KI-Boom befeuert Nachfrage

Der Grund für den Mangel an Rechenzentrumskapazität ist klar: Der Boom bei Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Diese Technologien benötigen immense Rechenleistung, und die Nachfrage steigt exponentiell. Große US-Tech-Konzerne sind die Haupttreiber dieser Entwicklung und sichern sich langfristige Mietverträge, oft Jahre bevor die Rechenzentren überhaupt fertiggestellt sind.

Europa vs. USA: Ein ungleicher Wettlauf

Im Vergleich zu den USA hinkt Europa beim Ausbau seiner Rechenzentren deutlich hinterher. Während in den USA im ersten Halbjahr 2024 fast 4,5 Gigawatt an neuer Kapazität in Bau waren, wird in den Top 15 europäischen Städten bis Ende 2024 insgesamt nur etwa 3,6 Gigawatt zur Verfügung stehen.

Energiehunger der KI: Eine zusätzliche Herausforderung

Ein weiteres Problem ist der enorme Energiebedarf von KI-Systemen. Jede Anfrage an ChatGPT verbraucht beispielsweise zehnmal so viel Energie wie eine Google-Suche. Die Energieknappheit stellt eine zusätzliche Herausforderung für den Ausbau von Rechenzentren dar und könnte den Fortschritt in der KI-Entwicklung bremsen.

Europa muss aufholen

Der KI-Boom stellt Europa vor große Herausforderungen. Der Mangel an Rechenzentrumskapazität und die Energieknappheit könnten die Entwicklung der KI in Europa bremsen und dazu führen, dass Unternehmen und Talente abwandern. Um im globalen KI-Wettlauf mithalten zu können, muss Europa dringend in den Ausbau seiner Infrastruktur investieren und Lösungen für den steigenden Energiebedarf finden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Europa auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der KI-Entwicklung spielt.

Profilbild AI Caramba

Short

  • Die Nachfrage nach Rechenzentren in Europa steigt aufgrund des KI-Booms rasant an.
  • Der Ausbau der Infrastruktur kann mit der Nachfrage nicht Schritt halten, was zu Platzmangel und Energieknappheit führt.
  • US-Tech-Konzerne sichern sich die besten Plätze in europäischen Rechenzentren, oft Jahre im Voraus.
  • Im Vergleich zu den USA hinkt Europa beim Ausbau seiner Rechenzentren deutlich hinterher.
  • Der hohe Energiebedarf von KI-Systemen stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.
Quellen:
1 Google Gemini
2 iX Magazin

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