Dieser KI-Browser weiß alles über dich
Perplexity startet einen Browser, der jede Online-Aktion verfolgt – für personalisierte Werbung. Ist das die Zukunft oder der totale Kontrollverlust?

Flux Schnell | All-AI.de
EINLEITUNG
Das KI-Start-up Perplexity verfolgt ambitionierte Pläne: Mit dem hauseigenen Browser „Comet“ soll nicht nur die Google-Suche angegriffen, sondern gleich das ganze Werbegeschäft umgekrempelt werden. CEO Aravind Srinivas macht kein Geheimnis daraus: Wer Comet nutzt, liefert seine gesamte Onlineaktivität für Werbezwecke. Im Gegenzug verspricht das Unternehmen maximale Personalisierung und bessere Antworten. Doch wie freiwillig ist Zustimmung, wenn Kontrolle durch Komfort ersetzt wird?
NEWS
Datenspur als Geschäftsmodell
Aravind Srinivas nennt es „Hyperpersonalisierung“. Gemeint ist damit die Analyse jedes digitalen Fußabdrucks: Suchverläufe, Websitebesuche, Onlinekäufe, Standortdaten. Alles, was Nutzer im Browser tun, fließt in ein dynamisches Profil ein, das präzise Werbung ermöglichen soll. Die Technik dahinter ist nicht neu – Google macht es seit Jahren. Neu ist allerdings, mit welcher Offenheit Perplexity über diesen Plan spricht.
Denn was wie ein Innovationsversprechen klingt, ist in Wahrheit ein klassisches Werbemodell: Mehr Daten gleich mehr Umsatz. KI-Chatbots liefern zwar schnelle Antworten, aber wenig konvertierbare Informationen. Erst wenn Freizeit, Konsumverhalten und Alltag digital durchleuchtet werden, entstehen Profile, die sich in Werbung ummünzen lassen.
Plattformstrategie mit Hardware-Hebel
Perplexity kopiert nicht nur Googles Browserstrategie – es will sie beschleunigen. Der eigene Browser Comet soll im Mai an den Start gehen, flankiert von einer Partnerschaft mit Motorola. Auf neuen Razr-Smartphones wird Comet vorinstalliert sein, inklusive Schnellzugriff auf „Ask Perplexity“. Gespräche mit Samsung laufen bereits.
Das Muster ist klar: Wer die technische Infrastruktur kontrolliert, bestimmt auch, welche Daten gesammelt und wie sie verwertet werden. Perplexity bewegt sich damit in rasantem Tempo auf das zu, was Google einst groß gemacht hat – nur mit einem KI-Anstrich.
Offene Worte, verdeckte Risiken
Der entscheidende Unterschied liegt in der Kommunikation. Während andere Unternehmen Tracking oft verschleiern, spricht Perplexity offen über seine Pläne. Srinivas setzt darauf, dass Nutzer im Tausch für Komfort und Relevanz bereit sind, ihre Privatsphäre aufzugeben. Eine kühne Strategie – besonders in Zeiten wachsender Datenschutzskepsis.
Denn der globale Trend geht in die entgegengesetzte Richtung. Google sieht sich mit einem massiven Kartellverfahren konfrontiert, in dem sogar die Aufspaltung von Chrome diskutiert wird. Perplexity und OpenAI zeigen bereits Interesse daran, die Kontrolle über Chrome zu übernehmen. Der Grund: Wer den Browser besitzt, besitzt die Aufmerksamkeit der Nutzer.
Vom Datenkraken zum KI-Koloss
Perplexity steht mit seinem datengetriebenen Ansatz nicht allein. Meta sammelt über das Pixel-System Daten weit über das eigene Netzwerk hinaus, Apple nutzt Standortdaten für eigene Werbeanalysen – trotz Image als Datenschutzverfechter. Doch Perplexity bricht mit der Zurückhaltung und propagiert Tracking als Fortschritt.
Datenspur als Geschäftsmodell
Aravind Srinivas nennt es „Hyperpersonalisierung“. Gemeint ist damit die Analyse jedes digitalen Fußabdrucks: Suchverläufe, Websitebesuche, Onlinekäufe, Standortdaten. Alles, was Nutzer im Browser tun, fließt in ein dynamisches Profil ein, das präzise Werbung ermöglichen soll. Die Technik dahinter ist nicht neu – Google macht es seit Jahren. Neu ist allerdings, mit welcher Offenheit Perplexity über diesen Plan spricht.
Denn was wie ein Innovationsversprechen klingt, ist in Wahrheit ein klassisches Werbemodell: Mehr Daten gleich mehr Umsatz. KI-Chatbots liefern zwar schnelle Antworten, aber wenig konvertierbare Informationen. Erst wenn Freizeit, Konsumverhalten und Alltag digital durchleuchtet werden, entstehen Profile, die sich in Werbung ummünzen lassen.
Plattformstrategie mit Hardware-Hebel
Perplexity kopiert nicht nur Googles Browserstrategie – es will sie beschleunigen. Der eigene Browser Comet soll im Mai an den Start gehen, flankiert von einer Partnerschaft mit Motorola. Auf neuen Razr-Smartphones wird Comet vorinstalliert sein, inklusive Schnellzugriff auf „Ask Perplexity“. Gespräche mit Samsung laufen bereits.
Diese Offenheit ist kalkuliert. Sie signalisiert Ehrlichkeit – und verschleiert zugleich die Machtasymmetrie zwischen Nutzer und Plattform. Denn während Versprechen personalisierter Werbung greifbar wirken, bleiben Kontrolle und Transparenz weiterhin in der Hand der Anbieter.
AUSBLICK
Vertrauen gegen Convenience
Perplexity versucht, das Misstrauen gegenüber Tracking in Begeisterung für Personalisierung umzuwandeln. Doch das Experiment könnte nach hinten losgehen. Nutzer, die KI-Lösungen wegen ihres Datenschutzversprechens nutzen, könnten sich getäuscht fühlen. Die neue Ehrlichkeit schafft Klarheit – aber auch eine neue Form der Abhängigkeit. Wer sich künftig zwischen Relevanz und Rückzug entscheiden muss, wird nicht nur nach Technik urteilen, sondern nach Vertrauen. Und das ist schwerer aufzubauen als jede KI-Architektur.
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KURZFASSUNG
- Perplexity entwickelt mit dem Browser „Comet“ ein Tool, das das gesamte Onlineverhalten der Nutzer analysieren soll.
- Ziel ist ein datengetriebener Werbealgorithmus, der auf maximale Personalisierung setzt – ähnlich Googles Strategie.
- Der offene Umgang mit Trackingplänen ist neu, könnte aber das Vertrauen in KI-basierte Tools gefährden.
- Perplexity will durch Partnerschaften mit Motorola und womöglich Samsung auch den Hardwaremarkt erobern.