Ein Türsteher lässt keine Crawler rein

KI muss zahlen: Cloudflare blockiert Crawler automatisch

Ab sofort dürfen KI-Bots Webseiten nur mit Erlaubnis durchforsten. Mit dem Modell „Pay-per-Crawl“ kassieren Publisher. Wird KI jetzt teuer?

Ein Türsteher lässt keine Crawler rein
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EINLEITUNG

Cloudflare stellt ab Juli 2025 die Spielregeln für KI-Crawler radikal um: Ohne ausdrückliche Zustimmung dürfen KI-Systeme keine Webseiten mehr durchsuchen. Gleichzeitig führt der Konzern Gebühren für KI-Abfragen ein. Steht das Internet damit vor einer Zeitenwende?

NEWS

Aus für unerwünschte Datenkraken

Mit der Entscheidung, KI-Crawler standardmäßig auszusperren, macht Cloudflare erstmals ernst gegen unerwünschtes automatisches Datensammeln. Bislang mussten Webseitenbetreiber aktiv verhindern, dass ihre Inhalte von KI-Systemen abgesaugt werden. Cloudflare dreht nun den Spieß um: Betreiber müssen ausdrücklich zustimmen, damit Bots von OpenAI, Google und anderen KI-Firmen Zugriff erhalten. Webseitenbetreiber erhalten so wieder die Hoheit über ihre Inhalte zurück – ein Schritt, der viele Publisher freuen dürfte.

Wer Inhalte will, soll zahlen

Parallel zur Blockade startet Cloudflare ein Bezahlmodell. Inhalteanbieter legen dabei eigenständig fest, welchen Preis KI-Unternehmen für automatisierte Zugriffe zahlen müssen. Technisch umgesetzt wird dies durch eine Kombination aus Zahlungsaufforderung und klarer Bot-Verifikation. Dadurch wird es für KI-Unternehmen unmöglich, Inhalte kostenlos zu „scrapen“. Die Folge könnte ein völlig neuer Markt sein: maschineller Zugriff gegen Gebühr. Publisher würden damit erstmals direkt von KI-Systemen profitieren – eine neue, unabhängige Einnahmequelle abseits von Werbung und Abos.

Schluss mit anonymem Scraping

Ein weiteres Kernelement von Cloudflares neuer Politik sind kryptografisch signierte Identitäten für KI-Bots. Die Zeiten, in denen Scraper unerkannt und anonym auf fremden Servern wildern konnten, sollen vorbei sein. Verifizierte digitale Schlüssel wie Ed25519 sorgen künftig dafür, dass jeder Zugriff eindeutig zurückverfolgt werden kann. Anonyme Bots und Schattencrawler werden effektiv ausgesperrt. Das erhöht nicht nur die Transparenz, sondern gibt Seitenbetreibern auch eine konkrete Handhabe gegen Missbrauch.

Große Player unterstützen Kurswechsel

Die neue Initiative findet prominente Unterstützer. Content-Größen wie Condé Nast, TIME oder The Atlantic begrüßen die Maßnahmen ausdrücklich. Auch große Online-Communitys und Plattformen wie Reddit, Pinterest und Stack Overflow schließen sich an. Ihr gemeinsamer Nenner: Sie alle sahen zuletzt ihre Inhalte systematisch von KI-Modellen abgesaugt – meist ohne Gegenleistung. Die gemeinsame Haltung lautet klar: Wer wertvolle Inhalte nutzen möchte, soll dafür künftig angemessen bezahlen.

Der Kampf gegen stille Ausbeutung

Cloudflare spricht offen von einer Schieflage, die das Internet bedroht. Denn KI-Systeme verursachen erheblich mehr automatisierte Zugriffe als menschliche Besucher – teilweise tausendfach höher. Gleichzeitig sinkt echter Traffic auf die betroffenen Seiten massiv, was Einnahmen und Existenzgrundlage vieler Anbieter gefährdet. Die Folge wäre der schleichende Tod von Qualitätsinhalten. Cloudflares Maßnahmen zielen deshalb darauf ab, digitales Eigentum wieder wertvoll zu machen und das Gleichgewicht zwischen Content-Erstellern und KI-Firmen wiederherzustellen.

AUSBLICK

Eine neue Ära der digitalen Fairness?

Cloudflares radikaler Schritt könnte das Kräfteverhältnis zwischen KI-Konzernen und Inhalteanbietern grundlegend verändern. Es ist ein überfälliger Versuch, Content-Produzenten die Kontrolle zurückzugeben und Wertschöpfung fairer zu gestalten. Ob dies gelingt, hängt jedoch entscheidend davon ab, ob sich weitere Anbieter anschließen – und ob KI-Unternehmen tatsächlich bereit sind, künftig für Inhalte zu zahlen. Der Ausgang bleibt spannend.

Profilbild Caramba

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KURZFASSUNG

  • Cloudflare blockiert KI-Crawler ab Juli 2025 standardmäßig und führt eine Opt-in-Regelung ein.
  • Mit dem „Pay‑Per‑Crawl“-Modell können Websitebetreiber künftig Geld für Bot-Zugriffe verlangen.
  • Neue Technologien wie kryptografische Verifizierung sollen anonyme Scraper aussperren.
  • Medienhäuser und Plattformen begrüßen die Maßnahme als Schutz für ihre Inhalte.
  • Ob das Modell erfolgreich ist, hängt davon ab, ob KI-Firmen wie OpenAI mitziehen.

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