Alle sechs Monate doppelte Leistung oder Google geht unter
Interne Dokumente enthüllen den extremen Druck auf die KI-Infrastruktur und den radikalen Plan von Amin Vahdat.

Google steht unter enormem Zugzwang und muss seine Infrastruktur drastisch ausbauen. Amin Vahdat, Chef der KI-Infrastruktur, gibt ein extrem ambitioniertes Ziel für die kommenden Jahre vor. Der Tech-Gigant plant eine Vertausendfachung seiner Rechenkapazität, ohne dabei die Kosten explodieren zu lassen.
Exponentielles Wachstum als Pflicht
Der Bedarf an Rechenleistung für Künstliche Intelligenz wächst derzeit schneller als jede andere technologische Ressource zuvor. Google sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, seine Kapazitäten zur Bereitstellung von KI-Anwendungen alle sechs Monate zu verdoppeln. Amin Vahdat machte diese Rechnung kürzlich in einer internen Präsentation auf. Nur mit diesem Tempo hält der Konzern mit der weltweiten Nachfrage Schritt.
Dieses exponentielle Wachstum zwingt die Ingenieure im Silicon Valley zu radikalem Umdenken. Ein einfaches Hinzufügen weiterer Server reicht längst nicht mehr aus, um die geforderten Mengen an Daten zu verarbeiten. Vahdat fordert deshalb eine Steigerung der gesamten Systemleistung um den Faktor 1000 innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre. Dieses Ziel definiert die Marschrichtung für die gesamte Hardware-Abteilung des Unternehmens.
Effizienz schlägt reine Masse
Geld und Energieverbrauch begrenzen jedoch die Möglichkeiten einer reinen Materialschlacht. Würde Google die Hardware linear zur geforderten Leistung hochskalieren, stünden die Kosten in keinem Verhältnis zum Ertrag. Die Strategie lautet daher Effizienzsteigerung auf allen Ebenen. Der Konzern muss mehr Rechenoperationen pro Watt und pro Dollar aus seinen Datenzentren herausholen.
Hier kommen spezialisierte Chips wie die neue TPU Ironwood ins Spiel. Diese eigens entwickelten Prozessoren verarbeiten KI-Lasten wesentlich effektiver als Standard-Grafikkarten. Google optimiert das Design dieser Chips konsequent auf die spezifischen Anforderungen seiner neuronalen Netze. Durch diese Spezialisierung umgeht das Unternehmen die physikalischen Grenzen herkömmlicher Halbleitertechnik und senkt gleichzeitig den Stromhunger der Anlagen.
Software optimiert die Hardware
Die Hardware bildet allerdings nur das Fundament für den geplanten Leistungssprung. Googles Forschungsabteilung DeepMind arbeitet parallel an intelligenteren Software-Architekturen. Effizientere Modelle benötigen weniger Rechenkraft für komplexe Aufgaben und entlasten so die Infrastruktur. Die enge Verzahnung von Chip-Design und Software-Entwicklung verschafft Google hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber reinen Hardware-Herstellern.
Trotz dieser technischen Fortschritte warnt CEO Sundar Pichai vor einer Überhitzung des Marktes. Er sieht durchaus die Gefahr einer Blasenbildung im KI-Sektor, da kein Unternehmen vor wirtschaftlichen Realitäten gefeit ist. Dennoch bleibt dem Suchmaschinenprimus keine Wahl, als massiv in die Zukunft zu investieren, um im Wettlauf mit Nvidia und Amazon nicht den Anschluss zu verlieren.