Hugging Face startet Open Computer Agent - mehr Demo als Durchbruch
Zwischen Vision und Wirklichkeit - wie viel Potenzial steckt in Hugging Faces neuem KI-Agenten?

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EINLEITUNG
Mit dem Open Computer Agent bringt Hugging Face eine Open-Source-KI an den Start, die einfache Computeraufgaben eigenständig übernehmen soll. Vom Surfen im Web bis zum Öffnen von Apps – der virtuelle Assistent soll denken, klicken und handeln. Doch was als elegantes Experiment beginnt, offenbart schnell die Grenzen aktueller Agentensysteme. Wie viel steckt wirklich hinter der Idee eines offenen KI-Desktops?
NEWS
Ein KI-Agent mit Vision – buchstäblich
Herzstück des Open Computer Agent ist das smolagents-Framework, das Aktionen als Python-Code ausführt. Eingebettet in eine Linux-Umgebung, nutzt der Agent Programme wie Firefox, um Webinteraktionen umzusetzen. Ergänzt wird das Ganze durch Qwen-VL, ein multimodales Modell von Alibaba, das visuelle Elemente erkennen und interpretieren kann – etwa Buttons, Icons oder Textfelder. So entsteht eine KI, die sehen, verstehen und handeln soll.
Die Realität: langsam, verwirrt, blockiert
Im Test zeigt sich schnell: Der Agent kann zwar Aufgaben anstoßen, scheitert aber oft an der Ausführung. CAPTCHAs bringen ihn ins Straucheln, Ladezeiten bremsen die Performance, und bei simplen Suchen landet er im digitalen Nirgendwo. Wer „Hugging Face HQ“ eingibt, bekommt einen „3D-Drucker-Shop“ geliefert – eine Erinnerung daran, wie weit wir noch von echter Autonomie entfernt sind.
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We're launching Computer Use in smolagents! 🥳
— m_ric (@AymericRoucher) May 6, 2025
-> As vision models become more capable, they become able to power complex agentic workflows. Especially Qwen-VL models, that support built-in grounding, i.e. ability to locate any element in an image by its coordinates, thus to… pic.twitter.com/mI8MuWZkIS
Ästhetik trifft auf Funktion
Optisch macht der Open Computer Agent Eindruck. Das Interface erinnert an Retro-Tech aus Sci-Fi-Serien – irgendwo zwischen Terminal-Nostalgie und futuristischer Bedienoberfläche. Dieser Stil lenkt geschickt davon ab, dass es sich eher um ein Technologiedemo als um ein marktreifes Produkt handelt. Der Fokus liegt klar auf Zugänglichkeit und Community – weniger auf Produktivität.
Experiment statt Produkt – und das mit Ansage
Hugging Face stellt klar: Der Open Computer Agent ist kein fertiges Tool, sondern ein öffentlicher Prototyp. Ziel ist es, die Möglichkeiten von Open-Source-Agentensystemen zu demonstrieren – und Entwickler zur Weiterentwicklung zu motivieren. Die Kombination aus visueller Interpretation und Codeausführung könnte künftig zum Standard für agentenbasierte Workflows werden. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
AUSBLICK
Ein Prototyp mit Potenzial – aber (noch) kein Helfer im Alltag
Der Open Computer Agent zeigt, wie sich KI-Modelle zunehmend aus der Cloud ins Betriebssystem vorwagen. Die Idee: ein digitaler Assistent, der nicht mehr nur Text produziert, sondern selbstständig durch Fenster navigiert, Seiten analysiert und Aktionen ausführt. In der Theorie klingt das nach Science-Fiction zum Anfassen. In der Praxis sehen wir ein ambitioniertes, aber wackliges Konstrukt. Die Technik braucht noch Reife – doch das Projekt liefert einen wichtigen Impuls: Wer den Desktop automatisieren will, braucht mehr als starke Modelle. Er braucht Systeme, die zuverlässig, schnell und vor allem robust auf reale Szenarien reagieren.
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KURZFASSUNG
- Hugging Face hat mit dem Open Computer Agent ein KI-Tool vorgestellt, das einfache Computeraufgaben automatisieren soll.
- Das System basiert auf dem smolagents-Framework und dem Qwen-VL Vision-Modell, zeigt jedoch noch erhebliche Schwächen in der Praxis.
- Trotz technischer Mängel punktet das Tool mit einem ansprechenden Design und bietet Entwicklern eine spannende Testumgebung.
- Der Agent ist aktuell eher eine Demo als ein fertiges Produkt – die Vision dahinter bleibt dennoch vielversprechend.