Ein KI-Maler malt ein save und ein opensource Kunstwerk

Die saubere Midjourney-Alternative?

F Lite setzt auf rechtlich einwandfreie Trainingsdaten – doch kann das Modell mit der Konkurrenz mithalten?

Ein KI-Maler malt ein save und ein opensource Kunstwerk
Flux Schnell | All-AI.de

EINLEITUNG

Die Branche der KI-Bildgeneratoren steht zunehmend unter Druck. Klagen über Urheberrechtsverletzungen häufen sich, und der Ruf nach transparenten Modellen wird lauter. Mit F Lite liefert Freepik nun eine Antwort: ein Open-Source-Modell, das ausschließlich auf lizenzierten Daten basiert – entwickelt gemeinsam mit dem Startup Fal.ai. Rund 80 Millionen Bilddaten und 10 Milliarden Parameter sollen Midjourney Konkurrenz machen. Doch kann ein Modell, das auf rechtliche Sicherheit setzt, auch in Sachen Bildqualität überzeugen?

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Trainiert auf sicherem Boden

F Lite will vor allem eines sein: rechtlich unbedenklich. Statt Daten aus dem offenen Internet zu scrapen, wie es viele andere Modelle tun, greift F Lite ausschließlich auf den hauseigenen, kommerziell lizenzierten Freepik-Katalog zurück. Zwei Monate lang wurde das Modell mit 64 Nvidia H100 GPUs trainiert – eine beeindruckende Rechenleistung, die auf etwa 80 Millionen „safe-for-work“-Bilder zurückgreift. Der Anspruch: saubere Trainingsdaten ohne rechtliche Grauzonen.

Stärken bei Vektoren, Schwächen bei Realismus

Dass F Lite in der Tiefe seines Trainingsdatensatzes stark auf Illustrationen und Vektorgrafiken setzt, merkt man dem Modell an. Komplexe, stilisierte Kompositionen gelingen gut, Farben und Formen sind klar definiert. Doch bei realistischen Darstellungen schwächelt F Lite sichtbar. Hauttexturen wirken glatt, Stoffe unnatürlich, und in dichten Szenen schleichen sich Fehler ein. Zudem tut sich das Modell schwer mit kurzen Prompts – es verlangt nach ausformulierten, präzisen Anweisungen.

Quelle: Freepik Blog

Zwei Modelle, zwei Schwerpunkte

Freepik bietet zwei Varianten von F Lite an. Die Standardversion ist vielseitig einsetzbar, insbesondere bei vektorlastigen Aufgaben. Die Texture-Version hingegen legt den Fokus auf ästhetische Feinheiten und detailreichere Texturen – eignet sich aber weniger für minimalistische Prompts oder einfache Illustrationen. Der Nutzer muss also abwägen, was wichtiger ist: grafische Kontrolle oder visuelle Opulenz.

Offenheit mit Hardwarehunger

Transparenz ist ein zentrales Versprechen von F Lite. Das Modell steht auf GitHub offen zur Verfügung, kann über Hugging Face getestet und via Fal.ai in Projekte integriert werden. Der Haken: Für eine reibungslose Nutzung wird eine GPU mit mindestens 24 GB VRAM empfohlen – eine Hürde für kleinere Entwicklerteams, aber kein Ausschlusskriterium für ambitionierte Projekte.

Rechtlicher Kontrapunkt zur Branche

Während viele KI-Unternehmen mit Klagen konfrontiert sind – vor allem wegen intransparenter Datennutzung –, positioniert sich Freepik als Gegenmodell: nachvollziehbar, datenschutzkonform und mit klarem Lizenzrahmen. In einer Zeit, in der Midjourney, OpenAI & Co. in rechtliche Grauzonen abgleiten, ist F Lite ein Versuch, Vertrauen durch Offenheit und Kontrolle zurückzugewinnen.

AUSBLICK

Mehr Recht, weniger Risiko: Ein Modell mit Signalwirkung

F Lite wird Midjourney in Sachen Bildqualität vorerst nicht überholen – doch darum geht es vielleicht auch nicht. Das Modell setzt dort an, wo der Markt gerade seine Achillesferse zeigt: rechtliche Absicherung und transparente Entwicklung. Die Open-Source-Verfügbarkeit macht F Lite zu einem spannenden Werkzeug für alle, die KI-Bildgenerierung ohne juristische Fallstricke einsetzen wollen. Wenn die Community die Schwächen gezielt adressiert, könnte aus diesem Ansatz mehr werden als nur eine Alternative – vielleicht ein neuer Standard.

Profilbild Caramba

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KURZFASSUNG

  • Freepik stellt mit F Lite ein Open-Source-Bildmodell vor, das ausschließlich mit lizenzierten Bildern trainiert wurde.
  • Das Modell zeigt Stärken bei Illustrationen und Vektorgrafiken, hat aber Schwächen bei fotorealistischen Darstellungen.
  • F Lite gibt es in zwei Varianten – Standard und Texture – und es kann über Plattformen wie Hugging Face getestet werden.
  • In einer Zeit zunehmender Urheberrechtsklagen bietet F Lite eine rechtlich sichere Alternative zu gängigen KI-Bildgeneratoren.

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