Ein digitaler Apfel

Apples stiller Angriff auf Google CodeMender

Ein neues Modell sagt Softwarefehler mit fast perfekter Genauigkeit voraus.

Andreas Becker Nano Banana
Ein digitaler Apfel

Apple Research hat ein neues KI-Modell namens ADE-QVAET vorgestellt. Es soll Softwarefehler mit einer beeindruckenden Genauigkeit von 98,08 Prozent vorhersagen können. Diese Entwicklung könnte die Qualitätssicherung in der Softwareentwicklung revolutionieren und Apples Ökosystem deutlich stabiler machen.

Transformer trifft Autoencoder: Die Technik hinter ADE-QVAET

Das neue System trägt den Namen ADE-QVAET. Forscher von Apple Research kombinierten dafür zwei bekannte KI-Architekturen. Ein Transformer-Modell, bekannt aus großen Sprachmodellen, wird mit einem Autoencoder verbunden.

Diese Kombination ermöglicht es der KI, komplexe Muster in Softwarecode zu analysieren und sogenannte "Defekte" vorherzusagen. Das Modell lernt, Anomalien zu erkennen, die auf potenzielle Fehler hindeuten, noch bevor sie Probleme verursachen. Die Entwickler Seshu Barma, Mohanakrishnan Hariharan und Satish Arvapalli veröffentlichten die Details in einem Forschungspapier. Die gemessene Genauigkeit von 98,08 Prozent ist beeindruckend hoch für diesen Bereich.

Ein Wettlauf um stabilen Code

Apple steht mit diesem Vorstoß nicht allein da. Der gesamte Technologiesektor sucht nach Wegen, die Softwareentwicklung mittels KI zu automatisieren und zu verbessern. Die Fehlerbehebung ist dabei ein zentraler und kostenintensiver Faktor.

Je komplexer Programme wie Betriebssysteme oder Apps werden, desto schwieriger wird die manuelle Suche nach Schwachstellen. KI-Systeme können hier riesige Datenmengen in kürzester Zeit prüfen. Auch Google DeepMind arbeitet an ähnlichen Lösungen. Mit "CodeMender" hat der Konkurrent ebenfalls ein System vorgestellt, das auf die automatische Fehlererkennung und -korrektur abzielt. Der Wettlauf um die effizienteste Code-Qualitätssicherung ist im Gange.

Bald in Apples Xcode integriert?

Die Veröffentlichung wirft Fragen nach der praktischen Anwendung auf. Bisher handelt es sich bei ADE-QVAET um ein reines Forschungsprojekt von Apple Research. Eine Integration in Apples Entwicklerumgebung Xcode wäre der logische nächste Schritt. Entwickler könnten dadurch von einer automatisierten und extrem präzisen Qualitätskontrolle profitieren.

Das System könnte Fehler in Echtzeit anzeigen, während der Programmierer noch tippt. Dies würde die Entwicklungszyklen drastisch verkürzen und die Stabilität von Apps und Betriebssystemen wie iOS oder macOS erhöhen. Apple selbst hat sich noch nicht dazu geäußert, ob oder wann diese Technologie in kommerzielle Produkte einfließen wird.

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