Eine Grafik von Anthrophic

Eine Million Chips für Claude

So spielt das KI-Startup Google und Amazon gegeneinander aus, um an Rechenleistung zu kommen.

Andreas Becker Nano Banana
Eine Grafik von Anthrophic

Anthropic sichert sich massive Rechenleistung für seine KI Claude. Das Unternehmen erhält bis 2026 Zugriff auf bis zu eine Million spezialisierter Google-KI-Chips. Diese Partnerschaft im Wert von mehreren Milliarden Dollar soll die Entwicklung zukünftiger KI-Modelle absichern.

Der Pakt um die Rechenleistung

Google stellt Anthropic seine modernsten Tensor Processing Units (TPUs) bereit. Diese Chips sind speziell für das Training großer Sprachmodelle optimiert. Anthropic will die Hardware nutzen, um die nächste Generation seines Konkurrenten zu ChatGPT, Claude, zu entwickeln. Der Zugriff auf die bis zu eine Million Einheiten erfolgt schrittweise bis zum Jahr 2026.

Der Deal wird auf einen Wert von mehreren zehn Milliarden US-Dollar geschätzt. Es ist die bisher größte bekannte Einzelvereinbarung für den Zugriff auf Cloud-Chips. Anthropic erhält damit eine gewaltige Rechenkapazität, um die steigende Nachfrage von Unternehmenskunden zu bedienen und komplexe KI-Systeme zu trainieren.

Ein riskantes Spiel mit den Wolken

Die Vereinbarung folgt einem bekannten Muster in der KI-Branche. Cloud-Anbieter wie Google investieren Milliarden in KI-Startups. Im Gegenzug verpflichten sich diese Startups, das Geld direkt wieder für die Cloud-Dienste und die Rechenleistung des Investors auszugeben.

Pikant an der Situation: Amazons AWS bleibt weiterhin der Haupt-Cloud-Partner von Anthropic. Amazon hatte zuvor ebenfalls Milliarden investiert, um Anthropic an seine eigenen KI-Chips zu binden. Anthropic balanciert seine Abhängigkeiten nun geschickt zwischen den beiden Tech-Giganten aus, um sich den Zugriff auf die knappe Hardware zu sichern.

Diese Strategie ist nicht ohne Risiko. Kritiker weisen auf das spekulative Modell hin. Die KI-Firmen investieren Unsummen in die Infrastruktur, bevor die Einnahmen diese Ausgaben überhaupt rechtfertigen können.

Das Wettrüsten um die KI-Dominanz

Der Google-Deal zementiert Anthropics Position als einer der drei großen Spieler im Rennen um die stärkste KI. Das Unternehmen steht in direktem Wettbewerb mit OpenAI, das eng an Microsoft gebunden ist, und Google selbst.

Die Branche befindet sich in einem intensiven Wettrüsten um Rechenleistung. Ohne den Zugriff auf Hunderttausende dieser Spezialchips ist die Entwicklung von Spitzenmodellen kaum noch möglich.

Diese massive Investition zeigt, wie kapitalintensiv die Entwicklung von künstlicher Intelligenz geworden ist. Der Erfolg hängt nicht mehr nur von den Algorithmen ab, sondern zunehmend vom reinen Zugang zu Hardware.

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