Deezer im KI-Kampf: 20.000 Fake-Songs pro Tag entdeckt!
Der Streaming-Dienst schlägt zurück – wie viele deiner Lieblingssongs sind vielleicht gar nicht echt?

Flux Schnell | All-AI.de
EINLEITUNG
Täglich landen rund 20.000 KI-generierte Songs auf Deezer – das sind 18 Prozent des gesamten Musik-Uploads. Was wie ein kreatives Experiment klingt, entwickelt sich zum ernsten Problem für den Streamingdienst. Deezer reagiert mit einem eigenen Erkennungstool und neuen Richtlinien. Doch reicht das, um die Plattform zukunftsfähig zu halten – oder droht der Musik ein Identitätsverlust?
NEWS
KI-Musik auf dem Vormarsch
Ob Beats, Vocals oder komplette Tracks: Mit Tools wie Suno oder Udio lässt sich heute Musik per Knopfdruck erzeugen. Die Hemmschwelle ist niedrig, die Versuchung groß – vor allem, wenn ein paar Streams schon Geld einbringen. Die Zahl KI-generierter Songs explodiert, viele davon landen ungeprüft auf Streamingplattformen. Deezer spürt die Folgen: Massenhaft Inhalte ohne kreativen Urheber, oft generisch produziert, aber algorithmisch auffindbar.
Deezers Antwort: Maschinen gegen Maschinen
Im Dezember 2024 meldete Deezer zwei Patente an – Grundlage für ein Erkennungstool, das seit Kurzem im Einsatz ist. Es identifiziert rein KI-erzeugte Musik anhand typischer Klangmuster, ganz ohne Zugriff auf Trainingsdaten. Die Technologie basiert auf struktureller Analyse – Tonfolgen, Rhythmusmuster, Übergänge – alles wird auf Künstlichkeit geprüft. Damit will Deezer wieder Kontrolle über die eigene Plattform gewinnen – und menschlichen Künstlern Sichtbarkeit zurückgeben.
Ausgeschlossen vom Empfehlungssystem
KI-Musik bleibt zwar grundsätzlich auf Deezer verfügbar, verschwindet aber aus den Empfehlungsalgorithmen. Weder in Playlists noch im Vorschlagskarussell tauchen vollständig KI-generierte Songs künftig auf. Nur hybride Produktionen – etwa menschlicher Gesang über KI-Beat – dürfen weiterhin empfohlen werden. Damit versucht Deezer, den Spagat zwischen Offenheit und Qualität zu meistern. Nutzer sollen entdecken können, aber nicht überflutet werden.
Mehr als ein technisches Problem
Das Thema geht über bloße Plattformpflege hinaus. Deezer plant bereits das nächste Update: Das Tool soll künftig auch Deepfake-Stimmen erkennen können – etwa nachgemachte Künstlerstimmen, wie sie in viralen Drake-Imitaten zu hören waren. Zugleich positioniert sich Deezer politisch: Als erste Plattform unterzeichnete man im Oktober 2024 eine Erklärung gegen das ungefragte Training von KI mit urheberrechtlich geschützten Werken. Ein Signal, das auch an Tech-Konzerne geht.
AUSBLICK
Kampf um Klangidentität
Der Umgang mit KI-Musik wird zur Gretchenfrage der Branche. Deezer hat eine klare Linie gezogen: KI ja, aber bitte transparent und in Grenzen. Der Markt wird entscheiden, ob diese Strategie aufgeht. Doch eines ist schon jetzt klar: Musik-Streaming wird nie wieder so sein wie früher. Zwischen Massenware aus dem Algorithmus und echter kreativer Leistung beginnt ein neues Zeitalter – und Deezer will mehr sein als nur Verteilstation. Sondern Kurator.
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KURZFASSUNG
- Täglich werden etwa 20.000 KI-generierte Songs auf Deezer hochgeladen – rund 18 % des Gesamtvolumens.
- Deezer hat ein eigenes Tool entwickelt, das KI-generierte Musik erkennen und markieren kann.
- Vollständig KI-basierte Tracks werden aus algorithmischen und redaktionellen Empfehlungen ausgeschlossen.
- Das Tool soll weiterentwickelt werden, um auch Deepfake-Stimmen zu identifizieren – Deezer setzt sich klar für den Schutz von Künstlerrechten ein.